AW: Kölner Aufruf gegen Gewaltspiele
Hallo FritzR.
Meinst du denn, dass man es wirklich schafft, dass es keine dieser Spiele mehr geben wird?
Dazu wird doch neben dem Verbot der Spiele die Überwachung des Internets, der Schulhöfe, von Jugendclubs, Kontrollen in Schultaschen und Kinderzimmern und das Androhen und Verhängen von Strafen nötig sein.
Wir verwenden diese Methoden doch schon so lange. Und welche Welt haben wir damit erschaffen? Die heutige?
Und nun wollen wir einfach wieder die Dosis erhöhen, und dann schließen wir diese unberechenbaren Fälle aus?
Aber eine Welt aus Verboten, Zwang, Strafen, Überwachung und Kontrolle, ist das die Welt, in der es sich irgendwann überhaupt noch lohnt, nicht erschossen zu werden? Möchtest du denn in soeiner Welt leben? Und was, wenn es dann dennoch irgendwann, auch nach den drastischsten Maßnahmen einen nicht im Raster ermittelbaren Täter gibt? Was wenn das Paradies dann immernoch nicht erschaffen ist.
Wollen wir dann eine Blumenwiese einbetonieren, damit ihr kein Stein auf den Kopf fällt? Deinen Gedanken finde ich ok, aber du merkst doch bestimmt, was ich meine, wir reagieren immer gleich, bis wir auch ohne bösen Terroristen oder Amokläufer nicht mehr atmen können.
Ich finde es traurig, dass solche Geschehnisse uns in Zukunft m.E. zu psychologischen Typisierungen bringen werden, wo schon kleine Menschen mit psychologischen Denkmustern abgeglichen, eingeordnet und selektiert werden.
(gefährlich-ungefährlich, begabt-förderfähig-unbegabt...)
Bei der Typisierung von Menschen für Zwecke der Bewerberauswahl oder bei der Risikoabschätzung von Krankenkassenkassen hat man sich bereits dran gewöhnt. Die Zukunft eines Menschen (Lebendigkeit) durch ein Gutachten, was auf Wissen (starren Denkmustern) beruht entscheiden. Ich finde das traurig. Aber m.E. kann man das bei allem gutgemeinten Aktivismus nicht sehen.
Bernd