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AW: Klitoris und Masturbation



 

Was die Naturalisten dazu sagten, ist mir eigentlich egal. Auch wenn sie einen falschen Grund angaben, so waren sie mit der Empfehlung, sich der Onanie zu enthalten, doch im Recht. Jede Onanie raubt dem Menschen, ebenso wie der Geschlechtsverkehr, eine Menge sexueller Energie. Anzunehmen, die sinnliche Begierde würde uns durch die Natur in den Schoß gelegt, entspricht leider nicht der Wahrheit. Die sinnliche Begierde entsteht meist bereits in der Kindheit (87 % aller Jungen masturbieren bereits lange vor der Pubertät) durch unser sexuelles Verhalten. Dieses Verhalten bleibt auf physiologischer Ebene nicht ohne Folgen, denn es erweckt im Menschen ein unstillbares Verlangen nach immer neuen sexuellen Höhepunkten. Diese Gier hält bei den meisten Menschen bis an ihr Lebensende an. Dass diese Gier uns aber nicht von der Natur in die Wiege gelegt wurde, erkennt man daran, dass selbstverwirklichte Menschen (Heilige und Erleuchtete) kein Verlangen nach sinnlichen Begierden haben. Wäre dieses Verlangen natürlich, so müssten sie es ebenso empfunden. Aber die Selbstverwirklichten haben dieses Verlangen sublimiert, sie sind darüber hinausgewachsen. Es waren in der Vergangenheit übrigens meist enthaltsam lebende Mönche, Priester, Nonnen und Yogis, die dieses Ziel erreichten.

 

Darum betrachte ich die Selbstbefriedigung keineswegs als etwas Positives. Es ist ein Handeln, welches die niederen menschlichen Triebe befriedigt. Sollte es nicht das Höchste aller menschlichen Ziele sein, sich selbst zu verwirklichen? Dazu ist aber unbedibgt das Zölibat (Brahmacharya) erforderlich. Und zwar kein Zölibat, welches durch die Religion auferlegt wurde, sondern eines, welches freiwillig und aus Einsicht geschieht, denn nur die sexuelle Energie kann uns diesen spirituellen Aufstieg ermöglichen. Welche Bedeutung das Brahmacharya (das Zölibat) in der yogischen Tradition hat, kann man den Worten Swami Sivanandas entnehmen:

 

Brahmacharya bringt sozialen Aufstieg und gesundheitliche Verbesserungen. Es ist die Grundlage für ein moralisches Leben. Es ist die Grundlage für ein langes und gesundes Leben. Es ist eine Frühlingsblume, die Unsterblichkeit von ihren Blütenblättern ausströmt. Es ist die Basis für ein Leben in Frieden. Es ist der feste Rückhalt für Brahmanishtha (Gotteskenner), der begeistert von Weisen und Yogaschülern ersehnt wird. Brahmacharya ist das Schild für einen Kampf gegen die Sinneslust, den Zorn und die Geldgier. Es dient als Tor zum Glück. Es öffnet die Tür zur Befreiung. Es führt zur beständigen Freude, zum ununterbrochenen und reinen Glück. Sogar Rishis (Weise) und Devas (Halbgötter) dienen zu Füßen des Brahmachari. Sogar Isvara, der Gott des Raja Yoga, trägt auf seine Stirn den Staub der Füße eines Brahmachari. Brahmacharya ist der einzige Schlüssel, zum öffnen der Sushumna, des Hauptenergiekanals im Rückenmark, um die Kundalini zu wecken. Brahmachari bringt Glorie, Ruhm, Tugend und göttlichen Segen. Wer kann die Großherzigkeit, das Majestätische und die Glorie eines verwirklichten Brahmachari beschreiben!

 

Quelle: Die Praxis des Brahmacharya


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