AW: Kirchenvermögen
Ach! Ich hab Bernds Texte nicht so aufgefasst, als ob er das Helfen bzw. das Unterstützen von Bedürftigen in Frage gestellt hätte. ME ging es ihm doch um die Motive, die hinter dem Helfen stehen.
Auf diesen Text von Bernd
bist du leider nicht eingegangen.
@ baerliner: Ich meine, es geht doch gerade nicht darum, wer die Bedürftigen nun ausreichend unterstützt oder nicht. Es geht mE um die Herablassung, die hinter dieser Haltung steckt. Die Ursachen der Verarmung und Ausbreitung der Menschenverachtung werden nicht angegangen, und deswegen wird der Strom der Unterstützungsbedürftigen niemals versiegen, sondern eher noch anschwellen.
Die arme Schlucker müssen froh sein Almosen zu bekommen, denn ein Recht auf ein existenssicherndes Einkommen verbietet ihnen unsere leistungsorientierte Wettbewerbsgesellschaft, wenn sie die Kriterien nicht erfüllen. Und die Kirchen spielen ihre Rolle brav mit. So wie die vielen anderen braven Menschen, die spenden und die dieser zu Herzen gehenden Inszenierung, die hinter diesem ganzen "Helfertheater" steckt, Vertrauen schenken.
Es ist mMn zu differenzieren zwischen den Menschen, die Mitgefühl aufbringen und jemanden unterstützen, der es nötig hat, und Institutionen (was ja auch Bernd schon angesprochen hat), die ihren Einfluss ja auch sonst sehr gern nützen, um ihre Interessen durchzusetzen.
Da die (katholische, von Protestanten weiß ich persönlich nicht, wie sie da vorgehen) Kirche da eher auf der Seite der Wohlhabenden steht (siehe langjährige katholische, sogar innerkirchliche Machtspiele in Brasilien), kann ich Bernds Ausführungen nur zustimmen: Diese Kirche hat kein Interesse daran, dass sich die grundsätzlichen Lebensbedingungen auf dieser Welt zum positiven für alle ändern möge.
Das ist eine Haltung, die ausdrückt, dass es eben so und nicht anders sein kann! "Leider sind die Reichtümer dieser Welt nun mal so ungerecht verteilt".
In meinen Augen ist das blanker Zynismus, wenn jemand so tut als ob das alles ein Naturgesetz wäre. 
