Hi Wirrlicht ...
ich bin über Deine und Alzii´s Reaktion schon mehr als verwundert ...
Nein - es war nicht mein Ernst ...
Weder mein Sohn noch ich brauchen professionelle Hilfe ...
... vielleicht einen Tritt in den Hintern - hin und wieder ... 
Mein Sohn ist überall gern gesehen und sehr beliebt ... auch bei den Erzieherinnen ...
Wenn man mein Posting aufmerksam liest, kann man das auch herauslesen ...
Er hat viel Rückrat und er ist es gewohnt, für sich und andere einzutreten ... genau wie ich ihm das vorlebe ...
Wir haben hier jeden Tag irgendwelche Kinder, die ein und aus gehen und Gewalt ist da kein Thema ...
Es tut mir leid, wenn ich Euch getäuscht habe, aber ich war einfach sauer ... es war dumm von mir, von Dir und Alzii Verständnis für meine Situation zu erwarten und es war wohl so eine Art von Selbstbestrafung ...
Ich mag es eben nicht besonders, wenn ich meine Geduld verliere ...
Ich habe in den vergangenen Tagen lange und intensive Gespräche mit meinen zwei Kollegen geführt. Das Mädel, eine Aushilfe ist gerade 18 geworden, antiautoritär erzogen und mein Kollege ist über 50 und noch von der alten Schule - sehr konservativ ...
Mir ist vieles klar geworden - zum Beispiel auch über diesen Teufelskreis von Schuldgefühlen ... Kinder spüren so etwas ganz genau und mein Sohn hat das schamlos ausgenutzt ...
Der Vater meiner Kollegin hat mir einen Satz gesagt, der mir ein Licht hat aufgehen lassen. Seine Tochter hatte akribisch ihre Termine geplant. Sie hat noch kein eigenes Auto, ihre Mutter sollte sie fahren. Als sie sie dann telefonisch eine halbe Stunde vorher in Kenntnis gesetzt hat, was ihr so vorschwebte und die Mutter sich erlaubte andere Vorstellungen zu haben, habe ich nur noch gestaunt. Die Kollegin lief zur Hochform auf. Beschimpfte ihre Mutter, war stinkewütend ... legte einfach auf ... versuchte es mit Erpressung und zog das ganze Register... Ich habe mich scheckig gelacht ...
Als dann ihr Vater kam, die Mutter hatte ihn dann vorgeschickt ... habe ich ihn gefragt, was er denn nun dazu sage. Er lachte und sagte: "Ich habe sie so erzogen. Ich habe sie so gewollt ... jetzt muss ich sehen, wie ich damit klarkomme ... " 
Einem Kind seine Persönlichkeit zu lassen, hat immer zwei Seiten ... die gute und die schlechte ... aber ohne die eine gibt es auch die andere nicht. Ich habe meinen Weg gewählt. Jetzt muss ich das lernen, was der Vater schon kapiert hat. Nämlich dazu auch stehen ... in guten wie in schlechten Zeiten ... !
d.