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Kinderbücher

Walter

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3. Oktober 2002
Beiträge
5.058
Céline hat mich auf die Idee gebracht, hier ein eigenes Thema über Kinderbücher zu eröffnen. Ausgangspunkt war ihr Beitrag:
https://www.denkforum.at/forum/showthread.php?p=35009#post35009
ich kopier hier mal Ihren Beitrag rein:


Céline schrieb:
In Picus-Verlag in Wien ist letztes Jahr das aus dem Frazösischen übersetzte Buch "Der kleine Stinker" von Didier Lévy erschienen. Schau es dir an, ob es altersmässig passen würde. Ist ganz süss. Eine tierische Einkindfamilie, zwischen Maus und Hund *lol*. Der Oberstinker ist nicht das Jungtier Lino, sondern sein Schmuseschweinchen - nomen est omen *lol*. Das Schmuseschweinchen wäscht sich nicht und Lino will auch nicht, dass es gewaschen wird. Um dem Badewasser zu entkommen, ziehen die zwei ins Baumhaus, wo sie Karten spielen, kalte Ravioli aus der Büchse essen, aufs Töpfchen gehen und unter einer Decke schlafen... bis das Schmuseschweinchen zu schnüffeln beginnt, weil nun auch Lino mehr und mehr stinkt. Eine heikle Situation... dann nehmen sie sich an der Hand, und ohne dass die Eltern zu erzieherischen Massnahmen hätten greifen müssen, riecht es bald ganz wundervoll aus dem Badezimmer, wo die beiden Stinktiere ganz aus eigener Einsicht im Schaumwasser der Sauberkeit frönen.

Die kleine Fabel der Körperhygiene in ironischer Bildersprache ist ein modernes Kinderbuch mit quasikubistischen Zeichnungen, die aber nicht jedermanns Sache sind.

Mehr in Maras Richtung noch ein Buch-Tipp:
Birte Müller: Fin kocht (Neugebauer Verlag, Salzburg)

Da ist alles in Bonbonfarben gehalten *lol*
Fin ist für einen Tag allein zu Hause und will "kochen". Auf seinem Einkaufszettel sind aber nur Sachen, die seine Mama als "kein richtiges Essen" bezeichnet. Die ganze Palette des altersüblichen Junkfoods, von Gummibärchen bis Erdnussflips. Fin vermisst seine Eltern kein klein bisschen, kann essen, was er will und am TV nach Lust und Laune herumzappen - bis ihm der Bauch auf einmal weh tut. Er legt sich ins Bett, und wenn er sich vorstellt, was auf dem Tisch noch so herumsteht, wird ihm ganz elend...
Die Eltern "hört" man in dem Buch nur aus dem Off, es geht um den pädagogischen Idealfall: die Erziehung eines Kindes durch sich selbst. Als die Eltern am Abend nach Hause kommen, erwartet sie ein geläuterter Fin, der sich nichts dringender wünscht als ein "richtiges Essen".
 
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Ich selber habe viel Freude mit Kinderbüchern, auch wenn ich schon 36 bin :)
 
Na dann will ich dich nicht enttäuschen, Walter, denn schliesslich brauche ich die Pluspunkte für eine ausgeglichene Bilanz ;-)

Das schönste aller Bücher für Kinder und Erwachsene ist natürlich Der kleine Prinz von Antoine de Saint-Exupéry, das nirgends fehlen sollte und das ihr auch alle kennt. Was ihr aber vielleicht nicht wisst, es gibt da noch ein wunderschönes Buch Der Wüstenprinz von Bernhard Weber, der sich in einem uralten Militär-Klapperflugzeug auf die Suche nach "den Spuren" von Saint-Exupéry begab. Das Buch ist so poetisch, voll von wunderbaren Bildern, jede Seite liebevoll gestaltet, dazwischen auf transparenten Seiten immer wieder Zeichnungen und Zitate aus Saint-Exupéry Kleinen Prinzen.

Weber hat für das kanadische und französische Fernsehen 1994 einen Dokumentarfilm zum fünfzigsten Jahrestag des Verschollens von Saint-Exupéry gedreht und wurde danach bestürmt, ein Buch daraus zu machen. Das Ergebnis ist absolut unerwartet und ein ultimatives Geschenktipp ;-).

Es endet mit einem Zitat der wunderbaren amerikanischen Malerin Georgia O'Keeffe, die nach dem Tod ihres Mannes, des Fotografen Alfred Stieglitz
ihr restliches Leben nur noch in der Wüste von New Mexico verbrachte und malte, schon fast blind, bis sie 1986 99-jährig starb. Ihre Asche wurde auch in der Wüste verstreut - upps, jetzt bin ich aber etwas weit weg geraten... Na ja, egal, O'Keeffe wird höchst selten in Europa ausgestellt und keine der europäischen Galerien und Museen besitzt ein Bild von ihr:

"Wo ich geboren wurde und wo ich gelebt habe, ist unwichtig. Massgebend ist, was ich aus dem gemacht habe, womit mich das Leben beschenkt hat. Das ist es, was von Interesse sein sollte."

(C.J.Bucher Verlag, München 1998)
 
Interessiert es überhaupt? Ich schreibe mir nicht gern umsonst den Wolf...
*loool*

Kennt ihr das "uralte" Buch "Wo die wilden Kerle wohnen"? Ein Buch für alle Gelegenheiten, dass schon sehr kleine Kinder, so ca. ab 3 Jahren begeistert, und auch als Erwachsener hat man seine helle Freude daran.

Max, ein kleiner Junge, wird ohne Abendbrot ins Bett geschickt, weil er sehr unartig war. In dieser Nacht segelt er in das Land der Kinderträume, das Land der wilden Kerle, in dem er nach kurzer Zeit der Angst, König sein darf, nach Lust und Laune toben und lärmen, um danach sehnsüchtig wieder nach Hause zu segeln, wo ihn zu seiner Freude ein Abendessen erwartet.

Das Buch hat nur relativ wenig, aber sehr poetischen Text, dafür um so eingrücklichere Bilder, die allein die Phantasie zu Höhenflügen anregen.

Maurice Sendak (Text und Illustrationen) "Wo die wilden Kerle wohnen"
Diogenes-Verlag

Sendak hat aber auch ein Libretto zum Buch geschrieben und Oliver Knussens die Musik zu eine Kurzoper komponiert (Where the wild thinks are), die aber leider viel zu selten aufgeführt wird - wohl ist der Aufwand den meisten Opernhäusern zu gross. Sieht man es aber irgendwo auf dem Spielplan, sollte man es nicht verpassen! (Die konzertane Aufführung ist aber natürlich für Kinder absolut nicht geeignet.) Mancher Erwachsener würde es vielleicht als eine Krach-Oper bezeichnen, aber für Kinder ist es ein wunderbarer Einstieg in die Welt der Oper. Noch vor der "Zauberflöte" ;-).
 
Das hört sich ziemlich interessant an! Danke, werde es mir besorgen!
(und wehe es war nicht wirklich gut :D)
 
Hmmmm...

Es war einmal... und es war in fernem Denkformasien... und es war zu Zeiten, als noch in der Galaxie des www ganze Länderstriche per Mäuschenschwanzwedel einfach von der Bildoberfläche verschwanden und mit ihnen auch die Bewohner, in den unergründlichen Tiefen schwarzer Löcher...
Da lebte eine relativ friedliche Gemeinschaft, ein komisches Völkchen, bunt und zufällig zusammengewürfelt unter der Fuchtel eines gütigen Admin Walt-er-san. Sie lebten zufrieden, stritten und versöhnten sich, trieben einen gerechten Handel mit Wissen, Unwissen, Spekulationen und sonstigen geistigen Ergüssen verschiedener Qualitäten. Walt-er-san regierte umsichtig und fast unsichtbar ...bis...bis er eines Tages von einem Wurm (so die Spekulation), der gerade im www.Denkformasien grassierte, befallen wurde. Auf einmal stürmte er die Treppen des Turms, wo in einem kleinen Zimmerchen sein Hofnarr Cellini hauste, polderte auf die alte Eichentür und rief mit bis dato unbekannt lauter Stimme: "WEEE-HE, Cellini..."
Der Hofnarr war sich zwar schon Einiges gewohnt, aber die Stimme liess sein Blut in den Adern gefrieren und auch sein Lachen, seine Zähne klapperten wie der Fensterladen im Wind und sogar seine durch hartes Training fest auf dem Boden stehenden Beine versagten ihm jetzt den Dienst... Auf einmal wurde ihm klar, eine Aera des Schreckens hat soeben auch Denkformasien erreicht ...
Ueber den Ausgang der Geschichte, liebe Kinder, kann man im Moment nur spekulieren, euerer Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.
(Da die Geschichte eventuell einen ganz brutalen Ausgang nehmen könnte /die Auswirkungen des Wurms auf das männliche Verhalten sind noch zu wenig erforscht/, ist sie nur für ältere Kinder geeignet, aber auch die sollten damit nicht allein gelassen werden *loool*.)

Da ihr, die 3-Jährigen von gestern aber grösser (so 4-5) werdet und auch wieder nächstes Jahr ein Osterfest kommt, gab mir Cellini, der eigentlich ein Huhn war, noch einen (vielleicht den letzten) Buch-Tipp mit auf den Weg, und falls er Walt-er-san-Wurm-Leiden nicht überleben sollte (welche Paradoxie!), soll ich euch von ihm schön grüssen...

"Was war zuerst da?"

Ein eigensinniges Huhn geht in die weite Welt hinaus, um die Frage, was denn nun wirklich zuerst da war, das Huhn oder das Ei?, zu klären. Es begegnet einem höflichen Hahn, der meint, die Frage ist ohnehin falsch und der Beweis doch klar: am Anfang müssen doch schon Henne und Hahn da gewesen sein. Die Frage kann aber auch hier nicht schlüssig beantwortet werden, dafür entsteht aus einer schönen gemeinsamen Nacht ein Küken, das dann auch schon bald in das Alter kommt, in dem es selbst viele neugierige Fragen stellt.
Fazit: Neugierig sein und weiter Fragen stellen, weil es bekanntlich nicht nur Hühnern ganz neue Welten öffnet. Ich sage: einfach nur süss...

Kirsten Boie/Philipp Waechter - Oetinger-Verlag
 
Wir unterhalten uns hier über Kunst und Maler, ich habe die Kleinen schon in die Oper geschickt, es wird also Zeit, sie auch noch ins Museum zu "schleppen" *looool*.

Was vielleicht einige nicht wissen, Laurent de Brunhoff ist ein guter Maler der Abstrakte. Viel besser bekannt ist er aber als Autor zahlreicher BABAR-Bücher. Laurent hat den Elefanten Babar schon als kleiner Junge kennen gelernt. Sein Vater Jean war auch der geistige Vater von Babar und die "Familientradition" der Gute-Nacht-Geschichte führt Laurent bis heute fort.

Im Knesebeck-Verlag erschien "Babar im Museum". Der gescheite Babar gründet ein Museum und stellt alle berühmten Bilder auf "den Kopf" und auf elefantisch aus. Den Elefanten- und auch den Menschenkindern gefällt eine solche Führung, vorbei an Mona Lisa mit Rüssel und Van Gogh mit Stosszahn natürlich ausgezeichnet und regt an, die Plagiate mit den Originalen zu vergleichen. Eine ausgezeichnete Idee, die Kinder (schon die kleinsten Zwerge) spielerisch an Kunst heranzuführen. Babar ist Kult *lol* und jetzt auch noch Kultur. (Viele der zahlreichen BABAR-Geschichten erschienen auch bei Diogenes.)

Zu vergleichen mit "Piggeldy und Fréderick" und dem "...Nichts leichter als das!"

Viel Spass

:clown3: (bis dato noch am Leben *loooool* :winken1: zu Admin-san)
 
walter schrieb:
Ich selber habe viel Freude mit Kinderbüchern, auch wenn ich schon 36 bin :)
An guten Kinderbüchern kann ein Erwachsener natürlich seine Freude haben! Warum nicht? Ein gutes Kinderbuch bleibt ein gutes Buch, auch wenn man kein Kind mehr ist. Gute Kinderbücher haben dann ja auch eine Botschaft, die ja nicht nur für Kinder gültig ist, sondern auch für Erwachsene.

Warum stellen wir hier eigentlich nicht mehr Kinderbücher vor, die diese Qualität haben? Welche Bücher habt ihr in eurer Kindheit gelesen? Also, ich habe sehr gerne Bücher wie "Die drei Fragezeichen" und "Die fünf Freunde" gelesen, aber auch Bücher von Michael Ende. Ich kann mich erinnern, dass ich auch ein Buch mit dem Titel "Die kleine Hexe" hatte. Dann habe ich auch den Robinson Crusoe gelesen, eigentlich kein Kinderbuch, aber auch für Kinder tauglich (mir hat es zumindest so gefallen, dass ich es mehrmals gelesen habe).
 
'Lippels Traum' von Paul Maarhabe ich als Kind mehrere male geradezu verschlungen. Auch heute finde ich die Geschichte noch ziemlich süß, obwohl ich es schon lange nicht mehr gelesen habe..
Ansonsten viele Bücher von Erich Kästner, aber 'Emil und die Detektive' war mein Favorit. Und ansonsten die ??? und die 4 1/2 Freunde :rolleyes:
 
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