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AW: Kinder haben keine Lobby


Danke Robin, du sprichst auch meine Meinung damit aus.


Das Problem, welches ich damit auch verdeutlichen wollte ist, der Druck ist aber jetzt da. Und was machen wir, die Kinder haben die es vom Alter her, genau jetzt betrifft?

Du hast ja völlig recht, nur gegen den von dir angesprochenen Negativverlauf (immer höher, schneller, weiter) gegen zu arbeiten ist ein sehr langwieriger Prozess. Und ich fürchte, so lange das von dir und auch von mir gewünschte allgemeine Umdenken nicht eintritt, ja so lange werden wir unsere Kinder dort "mitziehen" müssen.

Wir gehen da schon mit unseren Ideen sehr eng beieinander, zumindest das betreffend, wo man hinsteuern sollte der Kinder wegen.


Miriams Beitrag habe ich gerade erst gelesen. Auch da gebe ich dir/euch recht. Elternversagen, aus Unwissenheit, oder fauler Bequemlichkeit, dass sei jetzt mal dahingestellt. (Die Ursachen werden auch bei allen individuell zu finden sein.) Auch da haben wir eine Baustelle, an denen gearbeitet werden muß. Sicherlich geht es da überwiegend um Behörden, aber wie sollen die von Mißständen erfahren, wenn Nachbarn, Familie, Ärzte, Lehrer usw. einfach wegschauen weil die Courage fehlt.

Fakt ist, es hat Priorität, dass auch in diesen -von Miriam angesprochenen- Bereichen mehr passieren muß.


Allgemein:

Wenn es um "Lobby" geht, dann geht es uns alle an, wir dürfen nicht mehr weggucken. Ich weiß ja, es ist nicht einfach und nicht angenehm.


Ich habe es selbst schon erlebt, diesen Gewissenskonflikt. Als wir noch in einem Mehrfamilienhaus wohnten, hörte ich abends ziemlich laute Schreie, so in etwa "nein, laß mich, ich hasse dich" und dergleichen mehr.

Ich habe schon mit mir gerungen, ob und ab welchem Punkt ich mich als einfache Nachbarin einmische. Ich bin dann irgendwann hoch und meine Nachbarin ließ mich rein und zeigte mir was los war. Der Junge, ein sonst zurückhaltendes stilles Kind, stand mit seinem Stiefpapa vor dem Spiegel und schrie endlich mal alle Gefühle raus, die er für seinen leiblichen Vater, der ihn mißhandelte empfand. Der Stiefpapa beaufsichtige das Treiben und passte auf, das der Junge nicht vor Wut in den Spiegelschrank schlug.

Sicher waren die beiden pikiert anfangs, aber sie fanden es dann doch gut das ich nachgefragt habe.


Ein Beispiel mit einem guten Ausgang, immerhin war das für den Jungen wirklich mal nötig, alles rauslassen zu können.

Aber, es hätte mich auch etwas anderes erwarten können und das ist es, was ich meine. Viele schlimme Taten könnten verhindert, Mißstände eher beseitigt werden.

Wie viele Menschen trauen sich einfach nicht, Mißstände bei Kindern anzusprechen, aus Angst selber mit Konsequenzen rechnen zu müssen.

Aber gut, das ist wirklich sehr allgemein und wäre einen Thread zum Thema Zivilcourage wert, denn in anderen Bereichen sieht es nicht anders aus, leider.


LG

Sal


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