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AW: Kinder haben keine Lobby


Sal, du schreibst mir aus der Seele!!


Ja, Kinder brauchen eine Lobby, das ist unumstritten. Da ist ein gefordertes Kinderwahlrecht wirklich das Letzte, denn nicht jedes Elternpaar ist auch gleichzeitig Lobbyist. Die eigenen Interessen durchzusetzen, das Bestmögliche für sich herauszuholen und das unter dem Deckmantel des Kinderwahlrechts, ist wohl der einzige und wahre Beweggrund für eine Wahl im "Namen und Sinne" der Kinder.


Eine Lobby brauchen die Kinder, die in sozialen Ballungsgebieten aufwachsen; deren Eltern Alks, Junkies, Langzeitarbeitslose (wobei ich Letztere auf keinem Fall mit Alks und Junkies auf eine Stufe stelle) sind. Die Kinder, deren Eltern in Lethargie verfielen, weil sie selbst ungebildet, arbeitslos und damit chancenlos sind, brauchen eine Lobby, die sie motiviert zu lernen, sich Ziele zu stecken und Ehrgeiz auf ein besseres Leben weckt, das jenseits von Arbeitslosigkeit, Mutlosigkeit, Abhängigkeit von Drogen oder Anderen und Depression liegt.


Eine Lobby der Kinder müsste her, die ein Augenmerk auf das pers. Engagement, die Ausbildung und pädagogische wie fachliche Befähigung des Lehrpersonals richtet, anstatt die mangelnde Bildung deutscher Schüler mittels Studien anzuprangern; die da bemängelt, wo es Mängel gibt

Wir brauchen für alle Familien bezahlbare Kindergarten- und Hortplätze, einschl. engagierter und gut ausgebildeter Erzieher. Das gleiche gilt für Grund-und weiterführende Schulen. Wir brauchen Erzieher und Lehrer, die ihren Beruf nicht als Job betrachten, sondern die wissen, dass sie eine große Mitverantwortung an dem tragen, was später einmal aus diesem Kind oder Jugendlichen wird.

Natürlich liegt die Hauptverantwortung bei den Eltern und so soll es auch sein! Aber leider ist es doch so, dass sich heute viele Eltern nicht in der Lage sehen, diese Verantwortung zu tragen. Manche sind mit der Erziehung einfach überfordert - andere leben in dem Glauben, dass sie dadurch, dass ihre Kinder nicht hungern, was zum Anziehen haben, die Schule hin und wieder besuchen, ihrer Verantwortung zur Genüge nachgekommen sind.


Kinder brauchen eine Lobby, das ist klar! Aber nicht eine, die aufgrund eines anfechtbaren Kinderwahlrechts, alles wiederspiegelt, nur nicht die Meinung und den Willen eines Kindes. Sie brauchen eine Lobby, die sie davor schützt, in einer asozialen, gefährlichen und kinderfeindlichen Umgebung aufzuwachsen, während die, die sie schützen sollen, in Bürokratie und an eigenem Desinteresse ersticken. Sal, hat Recht! Nicht von oben nach unten sollte man bauen, denn das macht keinen Sinn und hilft Niemandem.


Fragt doch einfach mal die Kinder oder Jugendlichen, was die davon halten, dass ihre Eltern in ihrem Namen wählen dürfen???


Rhona


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