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Erstmal vielen Dank für die Herausforderung. Deine Argumentation zeugt von hoher Intelligenz und ihre Rezeption war mir ein Schweres, sowie es auch meine Bestrebung wird, sie zu widerlegen, denn genau dieses Denken hat die Demokratie ja auch auf der höchsten Ebene legitimiert.

Wohlan! :) Der erste Passus erscheint mir als "Kritik der reinen Vernunft". Gleichzeitig stützt er sich auf das Perspektivische in jeder Wertschätzung, auf die Begrenztheit der menschlichen Wahrnehmung (Abstraktion, Rezeption und Antizipation) und die daraus resultierende Unmöglichkeit eines allum-u. allerfassenden Denkens sowie die darin begründete Ungerechtigkeit einer Hierarchie - Sie erhebt die "Wahrheit schlechthin" zur Maxime.

Hier bekunde ich vorneweg meine Skepsis, dass das "Ding überhaupt" jemals verstanden, erfahren werden kann.

Die größte Lücke dieser Argumentation ist, dass sie stringent alles relativiert. Folglich würde sie den Menschen und seine Vernunft selbst ad absurdum führen. Wer könnte noch einen Mörder verurteilen, in Anbetracht der immanenten Dynamik seines Handelns, der verborgenen Kausalität, die im "Ganzen" zu suchen ist ?

Da ist mir die eudämoniestiftende Variante, die, obgleich sie nicht die neueste, abstrakte Erkenntnis, beachtet, sich an den Dingen die uns gewiss erscheinen orientiert, symphatischer.

Mit dem Erhalt der Eudämonie und deren Vorraussetzungen hat sie nämlich mehr zu bieten als eine subversive Welt der Spekulation.


Aber ich gebe ehrlich zu, dass Du mir zu denken gibst. Obwohl mir diese Argumentation nicht neu ist, habe ich sie nie derart intensiv betrachtet.




Nun Passus Nr.2: Zu Technik und Natur:


 

Eine Antinomie, die ich nicht verstehe ? Nachlässigkeit ? Oder steckt was anderes dahinter ?

Ich denke Du meinst, dass der Umgang mit der Natur sich an unserem Zweck misst. Dieser wiederum kann nichts sein als Eudämonie. Vorraussetzung dieser ist jedoch eine intakte Natur, der "artgemäße" Lebensraum. Gleichwohl wir uns diesen, mittels unserer imaginativen Fähigkeit, selbst basteln können, ist dies die schlechtere Wahl. Offensichtlich sind wir nämlich nicht in der Lage, dies so zu tun, dass es unseren Ansprüchen gerecht wird oder, dass es von Beständigkeit ist. Dies verhindert nicht nur Eudämonie, sondern sogar den geringsten Impetus, den des Überlebens. Somit bleibt uns keine andere Wahl, als die Natur zu belassen, mit ihr im Einklang zu leben, eben doch als Teil von ihr.


Dass die Moderne aus dem Zusammenbruch der Hierarchie entstand ist schon richtig, allerdings habe ich die Morbiditiät der vorangegangen Epoche ja nicht außen vor gelassen. (Insofern hier die Rede von Morbidität sein kann... Vielmehr waren die Vorgänge, vor allem in unserer Region, nie analog meiner postulierten eudämoniestiftenden Vorstellungen verlaufen)


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