kaismoessner, robert
Euer Disput über:
Wenn ich Euch mit meinem Lexikon helfen kann:
Hedonismus (von griech. hedone, Freude, Lustgefühl, Genuß). 1. Psychologische Theorie, nach der die menschlichen Handlungen im Grunde durch Streben nach Lust und Vermeidung von Schmerz und Unlust motiviert sind. 2. Form der Glücksethik. Ethische Auffassung, nach der menschliches Vergnügen oder Lustgefühl das einzige an sich selbst Gute ist und Unlust oder Schmerz das einzige an sich selbst Böse. Alles übrige Gute oder Böse besitzt nur bedingt Wert oder Unwert, nämlich in dem Maß, wie es Lust oder Unlust hervorruft. Zu den bekanntesten Vertretern dieser Theorie gehören Epikur und Bentham. Auch J. S. Mills Utilitarismus ist hedonistisch geprägt; Mill unterscheidet verschiedene Typen von Lust, die hinsichtlich ihrer Intensität, Dauer usw. nicht unmittelbar zu vergleichen sind. Geistige Freuden wie Verstehen, Einsicht und Liebe stellen z. B. eine höhere Form von Lust dar als körperliche; deshalb ist sogar eine geistige Lust von geringer Intensität einer niederen Lust mit höherer Intensität vorzuziehen. - G. E. Moore u. a. weisen darauf hin, daß die psychologische und die ethische Theorie des H. sich strenggenommen nicht vereinbaren lassen. Die Lust als erstrebenswert zu empfehlen, ergäbe keinen rechten Sinn, wenn der Mensch bereits faktisch aufgrund seiner Natur Lust und nichts als Lust erstrebt. Diese Kritik richtet sich vor allem gegen Mill, der zur Begründung seines spezifischen ethischen H. den psychologischen H. heranzieht.
Lit.: Aristoteles: Nikomachische Ethik, Kap. III, 13-15; VII, 12-14; X, 1-5. Epikur: Philos. der Freude, 51973. H. Marcuse: Zur Kritik des H. In: Kultur und Gesellschaft, 1976. J. S. Mill: Der Utilitarismus, 1965. G. E. Moore: Principia Ethica, 1970, Kap. III.
Philosophielexikon/Rowohlt-Systhema
-----------------------------------------
Meinung eines HAK-Maturanten, den die Philosophie interessiert:
Ich bin so nützlich, so viel Gewinn ich der Gesellschaft, in der ich lebe, bringe, wobei es sicher nicht nur materielle Gewinne gibt; ich bin so gut, so viele Menschen ich außer mir noch liebe*.
*Lieben heißt schenken, helfen und verzeihen.