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Auf Thema antworten

Hallo Tom,


bin nur selten hier, daher die denkbar späte Antwort.

Als ich einst als Student der Philosophie in einem Kantseminar saß, trieb mich dieselbe Frage um und das ist auch gut so, denn schließlich baut die Kantsche Erkenntnistheorie (Transzendentalphilosophie) auf der Grundidee auf, dass es Bedingungen von Erfahrung (=sinnlicher Wahrnehmung) gibt und diese in Kombination mit der Erfahrung die Erkenntnis konstituieren (meine Worte). Jene Bedingungen möchte Kant nun aufzeigen und genau dies ist das, was er unter "a priori" versteht. Da man diese Überlegungen nicht anhand von "herkömmlichen" Erfahrungen überprüfen kann, handelt es sich letztlich - wenn man den Argumenten konsequent bis zum Ende folgt - immer um Letztbegründungen (Dogmen), die man schlucken muss.


Mein Dozent entgegnete mir irgendwann, dass man dieses Konzept einfach akzeptieren müsse. Kant selbst habe diese Bedingung von Erfahrung vorausgesetzt und selbst nicht hinterfragt. Das wurde schon von Zeitgenossen Kants gesehen und kritisiert. Dem Ansehen jenes Philosophen hat dies nicht geschadet, da es damals normal war, so zu philosophieren. Man darf nicht vergessen, dass es die sogenannten Idealisten zuvor noch viel bunter trieben. Dagegen nahm sich ein Kant geradezu bodenständig aus.


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