Schön, schön.
Aber worauf wollen wir hier eigentlich hinaus? 
Und warum meldet sich Instanton eigentlich nicht mehr zu Wort, der das Thema ja nun eigentlich in den Raum gestellt hat?
Ich möchte dem zumindest erst einmal ganz simpel zustimmen. 
Kants Kategorischer Imperativ steht der eudaimonistischen Ethik Aristoteles' gegenüber.
Bei dem einen geht es um objektive, allgemeingültige Regeln, die von jedem anerkannt werden müssen, bei dem Anderen um die aretē, die Tüchtigkeit, Tugend, Trefflichkeit, um zum Glück zu gelangen.
Bei Kant spielt hier das Inhalt-Leere-Prinzip eine Rolle. Kann das, was ich will, von allen anderen in einer vergleichbaren Situation auch gewollt werden?
Es geht um ein Handeln, das sich an universalisierbaren Gründen ausrichtet - somit um ein Handeln aus Pflicht
Aristoteles hingegen geht es um die habituell gewordenen Eigenschaften eines Menschen, die ihm tugendhaftes (vortreffliches) Handeln ermöglichen. Eg geht um die Frage, welche Tugenden einen Menschen zum Glück führen. In seiner Nikomachischen Ethik behandelt er diese Thematik: Mut, Klugheit, Gerechtigkeit, Besonnenheit, Geduld, Standhaftigkeit, Rücksicht, etc. sollen zum Glück führen.
Wenn ich es richtig verstanden habe, bedeutet Glück für ihn den Inbegriff menschlichen Wohlergehens, das Ergebnis eines gut bzw. erfolgreich gelebten Lebens. Es ist sozusagen die optimale Erfüllung der Vorhaben und Diskurse eines Menschen.
Wenn ich mich recht entsinne, spielt in diesem Zusammenhang seine Lehre vom rechten Maß/von der Mitte (mesotēs) eine entscheidende Rolle.
Die beiden Philosophien beinhalten also auch meines Erachtens völlig unterschiedliche, ethische Vorstellungen. Pflicht versus Tugend.
Liebe Grüße.