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AW: Kant, Ablehnung der Gottesbeweise


Hallo Andreas,


auch wenn mich das verdächtig an das Kapitel "Kant" aus "Sophies Welt" erinnert (grins), ist dies ohne Zweifel eine der verständlichsten Darstellungen der Grundzüge.


Du gibst Dir erkennbar immer noch soviel Mühe beim Schreiben wie am Anfang. Nicht nur in diesem thread.


Was die Frage der Meinung Kants zu Gottesbeweisen betrifft, ist das eine zwicklige Sache. In "Sophies Welt" wird er ja gerade als jemand beschrieben, der das gerade retten wollte.

Heine hat ihn mal von der Wirkung ganz anders beschrieben. Ich such mal schnell das Zitat im Netz.


Hört Ihr das Glöckchen klingeln? Kniet nieder - Man bringt die Sakramente einem sterbenden Gotte


oder auch:


Man sagt, die Nachtgeister erschrecken, wenn sie das Schwert eines Scharfrichters erblicken - wie müssen sie erst erschrecken, wenn man ihnen Kants "Kritik der reinen Vernunft" entgegenhält! Dieses Buch ist das Schwert, womit der Deismus hingerichtet worden in Deutschland


andererseits aber auch:


Hat vielleicht Kant diese Resurrektion nicht bloß des alten Lampe wegen, sondern auch der Polizei wegen unternommen? Oder hat er wirklich aus Überzeugung gehandelt? Hat er uns eben dadurch, daß er alle Beweise für das Dasein Gottes zerstörte, recht zeigen wollen, wie mißlich es ist, wenn wir nichts von der Existenz Gottes wissen können? Er handelte da fast ebenso weise wie mein westfälischer Freund, welcher alle Laternen auf der Grohnderstraße zu Göttingen zerschlagen hatte, und uns nun dort, im Dunkeln stehend, eine lange Rede hielt über die praktische Notwendigkeit der Laternen, welche er nur deshalb theoretisch zerschlagen habe, um uns zu zeigen, wie wir ohne dieselben nichts sehen können.



aus "Die Geschichte der Religion und Ph...", Quelle: Gutenberg Spiegel.


Gruß

Zwetsche


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