• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Auf Thema antworten

Zu Gysi:


Das Problem, worauf auch Deutsch hinweist, ist die Unfähigkeit, sich ein Modell OHNE Zeit vorzustellen. Auch Tipler weist immer wieder darauf hin, dass Fehler in der Vergangenheit, auch von guten Wissenschaftlern, fast niemals auf Grund der Tatsache gemacht wurden, dass sie zu konsequent ihre Formeln und Modelle, notfalls auch gegen den sog. "gesunden Menschenverstand" durchgezogen haben, sondern das Gegenteil ist richtig!


Ein Beispiel von vielen ist die sog. "kosmische Konstante", die "größte Eselei meines Lebens", wie Einstein es selber ausdrückte. Er hatte der Konsequenz seiner eigenen Gleichungen, auf Grund seines "gesunden Menschenverstandes" misstraut! In der Wissenschaft ein schlimmer Fehler.


Das Problem mit der Zeit ist folgendes: Wenn du sagst, die Zeit ist eine Aneinanderreihung von Punkten, "Schnappschüsse" wie Deutsch sagt, hast du fast recht (Aneinanderreihung setzt Anordnung voraus, die nach Deutsch ebenfalls nicht gegeben sein kann...) aber sobald du von einem OBJEKTIVEN Strom der Zeit sprichst, kommst du in Teufels Küche.


Du kannst kein Modell eines Stromes entwickeln, ohne auf eine äußere Zeit zurück zu greifen. Das geht aber nicht, weil du versuchst, eine Sache DURCH SICH SELBER auszudrücken.


Das ist das gleiche, als wenn dir ein Bekannter in groben Zügen den inneren Aufbau eines Mikroprozessors zu erklären versucht, und dabei als eine Komponennte wieder auf einen Mikroprozessor zurückgreifen muss. Es handelt sich logisch gesehen um einen regressiven Kurzschluss.


Gruß,

Michael


Zurück
Oben