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Diese unendliche Existenz  von unendlich vielen Universen folgt übrigens zwingend, wenn 1. die Vielweltentheorie stimmt und 2. der quantenphysikalische Zufall (ECHTER ZUFALL!!!) sich auf den Makrokosmos übertragen lässt.


Die verblüffenden Konsequenzen von denen ich sprach ergeben sich aus der Vielweltentheorie einerseits und dem Zeitbegriff von David Deutsch andererseits. Er hat ein Buch veröffendlicht, mit dem deutschen Titel (in Anlehnung an Tipler) "Die Physik der Welterkenntnis". Dieses Werk enthält ein extrem schwieriges Kapitel über das Wesen der Zeit. Zeit sei nur subjektiv ein Fluss und würde von den Menschen total falsch empfunden.


Dann beschreibt er das tatsächliche Wesen von Zeit. Man stelle sich ein Universum vor, in welchem keine Zeit existiert, ein sog. "Schnappschuss". Und jetzt stelle man sich alle theoretisch möglichen Schnappschüsse aller Materie- und Impusverteilungen vor, die NICHT ANGEORTNET, wie die Karten eines Memoryspieles, auf dem Tisch liegen. Von jedem "Schnappschuss" zu jedem anderen "Schnappschuss" geht jetzt ein Transformationsvektor, d.h. eine Art möglicher Übergang von dem einen in den anderen Zustand. Die meisten Transformationsvektoren haben einen Wahrscheinlichkeitswert von 0, aber eben nicht alle.


Zeit in unserer subjektiven Wahrnemung entsteht nun dadurch, dass wir sozusagen zwischen den "Schnappschüssen" aller logisch möglichen Universen, welche den Algorithmus unseres Gehirns kodieren, auf den Transformationsvektoren größer Null zu "reiten" glauben.


Diese Interpretation von Zeit ist bestechend, da 1. Der Raum, wie wir wissen, quantisiert ist; 2. Die Zeit ebenfalls quantisiert ist und 3. es zumindest im Bereich der Quantenphysik den "Echten Zufall" gibt. Wichtig dabei ist die Tatsache, dass wir aus den in meinem vorigem Beitrag beschriebenen Gründen nicht nur in einem einzigen "Schnappschuss" als Zeitpunkt uns befinden, sondern in einer ganzen Gruppe.


Diese Gruppe ist die Gruppe aller möglichen Universen, welche den Quantenzustand unseres Gehirns im gleichen Augenblick enthalten. Die SUBJEKTIVE transformation findet also zwischen zwei Schnappschussgruppen statt. Hierdurch lässt sich übrigens die von Tipler beschriebene Vielweltentheorie in einer anderen Betrachtungsweise darstellen.


Gruß,

Michael


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