Liebe Chaosbarthi, lieber Claus,
auf einen Gedanken aus Euren gestrigen Beitägen möchte ich nochmals zurückkommen und zitiere:
Und Claus, als Antwort darauf:
Rational ausgedrückt, finde ich das was Claus sagt völlig richtig - und wäre froh, wenn das mit der Scham auch so funktionieren würde.
Doch ich verstehe dich, Chaosbarthi, vollkommen. Die Scham ist nur sehr begrenzt durch unsere Ratio steuerbar. Und so ist auch das Phänomen der Scham bei den Opfern, hier konkret bei den Opfern der Shoa, bekannt. Das Opfer schämt sich - und auf den Grund dieser Scham zu kommen ist nicht so einfach. Es könnte sein, dass man sich wegen der damaligen Machtlosigkeit schämt, es kann aber auch sein, dass man einen Rollentausch vollzieht: man schämt sich stellvertretend für viele der Täter, die so gar keine Scham empfunden haben.
Eine sehr persönliche Erfahrung: ich kenne diese irationale Scham auch: jemand benimmt sich völlig daneben, sagt mir wirklich Beleidigendes, und ich ... schäme mich dafur. Auch ein Rollentausch, der übrigens bekannt ist.
Liebe Grüße
Miriam