RE: "Unser Bad im Drachenblut"
Gysi, Du schreibst: Ich hoffe, dass wir NIE WIEDER etwas so Großes BRAUCHEN. "Weil, wo was groß ist, ist es drumherum meist klein..." (FJD) -
Warum kann solch eine Größe nicht abfärben auf die "Kleinen"? Die Masse braucht Führungspersönlichkeiten, an denen sie sich aufrichtet. Sogar die Superstars beim FC Bayern sind oder waren nix ohne Kahn, Effenberg, Beckenbauer, Breitner & Co!
Wir alle als Jesus-Freaks? Ich finde den "Freak" gar nicht mal schlecht als Bild, weil ich damit "Begeisterungsfähigkeit", "Engagement" und ne positive
Einstellung verbinde. Und das brauchen wir doch, für eine Sache, nicht so sehr für einzelne Menschen. Der "Guru" als Pendant zum "Freak" ist der Orientierungspunkt, aber keine fette Spinne, die den Horizont verdeckt. Er hilft uns hinauf in für uns alleine unerreichbare Höhen (nein, nicht geradewegs ins "Himmelreich"!) ermöglicht uns somit einem besseren Blickwinkel. Das gerade Gesagte UNTERSTREICHT m.E. Mannis: "für ein richtiges Leben muss man stark sein".
Also: Mini-Umfrage unter uns dreien "Jesus-Freaks" (der Du, Gysi, ja auch bist als Jesus-Beisser!): braucht der Mensch nicht immer Gurus: lebendige, mitreißende, charismatische, realistische, verrückte und vernünftige? Oder können wir, was uns fehlt, die richtige Lebenseinstellung, usw. (sofern es Defizite bei Erziehung und Sozialisation gab, wovon ich grundsätzlich ausgehe) als Autodidakten erwerben? Kann der Autodidakt überhaupt ein guter Lehrer/ Mentor sein? Wäre Nietzsche ein guter Lehrer gewesen, wenn er sich unter Menschen getraut hätte?
Ich bin inzwischen zu der Einsicht gekommen, daß meine ersten Versuche, durch Selbststudium Weisheit und Erkenntnis und Intellekt zu erlangen nur ein Anfang waren. Bin dann an eigene Grenzen gestossen, so daß ich für mehrere Jahre Nietzsche, Schopenhauer, Seneca, Epiktet, Schweitzer & Co. eher beiseite
gelegt habe...