Re: Religion contra Kirchen?
Lieber Gisbert,
ich bin nicht dazu angetreten, um die Religion zu verteidigen, und stellte ich nicht in deinen Schlussfolgerungen eklatante Denkfehler fest, würde ich mich in diesem Forum dazu überhaupt nicht äußern. Ich wiederhole: Es gibt sicher in der Praxis der Weltanschauungen und Religionen überall auf der Welt eine "Schwarze Pädagogik" (Der Begriff stammt übrigens von der Psychoanalytikerin Alice Miller: Am Anfang war Erziehung.1980). Diese wirkt aber nicht von alleine auf Kinder und ist auch, was das Christentum anbelangt, nicht in der Bibel zu finden, sondern wird von freien, mündigen Erwachsenen aus fragwürdigen Gründen auf Kinder angewandt. Fast alle diese Kinder tun sich schwer, ihre Peiniger dafür zur Verantwortung zu ziehen. Selbst Kinder, die von ihren Eltern immer wieder heftigst geprügelt werden, begegnen ihren Eltern häufig weiterhin mit kindlicher Zuneigung.
Ich kann verstehen, wenn du mir nicht zustimmen willst. Im übrigen stimme ich dir zu, dass man vor Realitäten nicht die Augen verschließen sollte. Weder vor der Angst vor dem Tod, auch nicht vor anderen Ängsten, noch vor der Rolle von Eltern. "Erkenntnis ist die Befreiung von allem Übel" oder wenigstens der erste Schritt dazu. Sie gelingt nur mit ungetrübtem Auge. Lieber Gisbert, wenn wir in diesem Sinne weiterdiskutieren wollen, bin ich gerne bereit dazu, ich erwarte von dir lediglich, dass du dein geistiges Auge frei von Drogen und anderen Einflüssen hältst. Das scheint ja kein Problem für dich zu sein. Übrigens, warum willst du mich einordnen? Versuche mich doch zwischen den Zeilen meiner verschiedenen Äußerungen hier im Forum zu erkennen, wie ich es zwischen deinen Zeilen versuche! Ich bin doch lebendig und keine Briefmarke, die man im Album unter der richtigen Ruprik einordnet. Viel Erfolg dabei und auf ein gutes Weiterdiskutieren hofft
Manfred 