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James Joyce - Ulysses

Coeur Froid

New Member
Registriert
22. April 2003
Beiträge
349
Hallo ihr Forenheinis ;)

Kennt jemand das oben angegebene Buch bzw. hat es gelesen? Ich bin gestern damit angefangen und habe bislang einen gemischten Eindruck.
Zwar war mir bekannt, dass das Buch recht schwer zu lesen sein soll und Joyce es mit Verweisen und Anspielungen zugeschustert hat, aber das Ausmaß dieser Verweise hat mich doch ziemlich überrascht. Wie lange muss man leben, um die alle nachverfolgen zu können?

Wirklich gut gefällt mir dahingegen die Sprache, sie scheint sehr pointiert und anspruchsvoll, obgleich die Protagonisten sich alles andere als gewählt ausdrücken ;) Wirklich gute und authentische Dialoge!

Mich würden eure Eindrück interessieren!

Danke,

cf
 
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Original geschrieben von Coeur Froid
Hallo ihr Forenheinis ;)
...
Mich würden eure Eindrück interessieren!


Hallo Du Forenheini :)

ich hab's mal versucht und ich glaube, so an die 20 Seiten habe ich sogar geschafft. Zu viel Fremdsprache für meinen Geschmack - mir machen Bücher keinen Spaß, wenn ich mir ständig jemanden zum Übersetzen suchen muß :(

LG, wirrlicht
 
AW: James Joyce - Ulysses

Hallo,

Ich habe die wichtigsten Bücher von Joyce und natürlich auch den "Ulysses" gelesen und gebe zu der Stil ist etwas gewöhnungsbedürftig und die vielen Fußnoten und Querverweise beschäftigen einen eine Weile. Trotzdem habe ich selten einen ausdrucksstärkeren Roman gelesen. Besonders die leidenschaftlichen und leicht wirren inneren Monologe haben mich damals fasziniert.

Ich empfehle dir mal Marcel Proust, wenn du ihn noch nicht gelesen haben solltest, Coeur Froid. Er ist mir etwas lieber als Joyce, da sich seine Protagonisten einer weniger unflätigen Wortwahl bedienen und denoch genauso leidenschaftlich und authentisch wirken.

LG Cosmo
 
AW: James Joyce - Ulysses

Wer Ulysses schwer findet, soll Finnegans Wake lesen. :sekt:

http://de.wikipedia.org/wiki/Finnegans_Wake :sekt:

Zitat:
In seinen Radioessays behandelt Arno Schmidt dieses Spätwerk von Joyce, das er als Schmähschrift auf dessen Bruder Stanislaus deutet und dabei zahlreiche der eigenwilligen Neologismen des Werkes dechiffriert. Zudem spricht er dem Werk seinen hohen Rang ab, da Joyce zwar seine Schmähungen gut verschlüsselt (auch um vor gerichtlichen Anfechtungen gefeit zu sein), es aber nun trotzdem nicht mehr sei, als eine Schimpftirade, voll von üblen Beleidigungen. Schmidt ist der Übersetzer des Buches „Meines Bruders Hüter“, das unvollendete Werk von Stanislaus Joyce, das Schmidt als Gegenschrift zu Finnegans Wake deutet.


Dennoch hat AS einiges zum Verständnis von Finnigan's Wake beigetragen. Die verschiedenen Texte zu JJ sind im Band 3 "Das essayistische Werk zur angelsächsischen Literatur zusammen gefasst.

Und in Zettel's Traum hat AS wenigstens Ebenbürtiges geleistet.

Ich bin durch beide noch nicht durch, hoffe es aber vor meinem Ableben zu sein.

Ulysses dagegen ist gut lesbar, wenn man sich erst eingelesen hat.

Und Wollschläger, der manches mit AS gemeinsam hat und mit ihm zusammenarbeitete - auch über Karl May etwa - ist ein kongenialer Übersetzer.

Mir gefällt das Kapitel in Mittelhochdeutsch am besten. Und dann Mollys Monolog im letzten Kapitel.

Also nicht verzagen, selber lesen!
 
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AW: James Joyce - Ulysses

Es kommt sehr darauf an, welche Übersetzung man liest (oder ob man genug Kenntnis für das Original hat); ich habe die alte Übersetzung von Georg Goyert ebenso gelesen wie die neue von Hans Wollschläger; die von Goyert ist halt bedeutsam, weil in dieser Form hat Ulysses Einfluss auf die klassische Moderne in der Literatur hierzulande gehabt (also die Generation Mann, Feuchtwanger, Schickele, Broch usw), die Wollschläger-Übersetzung soll zutreffender sein (was ich nicht beurteilen kann, da ich mich ans Original nicht herantraue).
Aber wirklich beeindruckt hat mich Ulysses - ehrlich gestanden - nicht; selbst bei James Joyce fand ich da bemerkenswertere Werke...
 
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