Nocheinmal: Wahrnehmung oder Wahrheit ?
@ dasinci
Ich möchte nocheinmal auf deinen ersten Einwurf zurückkommen.
Ich denke, wir können uns darauf verständigen,
dass eine Beschreibung konkreter Objekte
überwiegend oder ausschließlich mit abstrakten Begriffen erfolgt.
Nehmen wir das hier schon strapazierte Beispiel eines Apfels;
mit welchen Begriffen wird ein Apfel beschrieben?
Mit seiner geometrischen Figur? .... das ist ein Abstraktum.
Mit seinen Abmessungen? .... das ist ein Abstraktum.
Mit seinem Gewicht? ... das ist ein Abstraktum.
Mit seiner Konsistenz? .... das ist ein Abstraktum.
Mit seinen Farben? .... das ist ein Abstraktum.
Mit seinem Geschmack? .... das ist ein Abstraktum.
Mit seinem Vitamingehalt? .... das ist ein Abstraktum.
u.s.w.
Hier in diesem Themenstrang geht es jedoch um die Notwendigkeit
einer Unterscheidung zwischen Wahrnehmung und Wahrheit.
Wahrnehmung ist ein subjektiver Prozess, darüber dürfte Einigkeit bestehen.
Wahrheit ist hingegen ein Attribut von Aussagen über die objektive Realität,
über das in bestimmten Situationen eine intersubjektive Verständigung notwendig ist,
weil kein einziges menschliches Individuum für sich in Anspruch nehmen kann,
über die vollständige und korrekte Wahrnehmung der Realität zu verfügen.
Eine solche Aussage wird deshalb vereinbarungsgemäß entweder als wahr
oder als unwahr bezeichnet (als Kontrahent für einen Disput über die Frage,
ob das korrekte deutschsprachige Pendant für true/false nun wahr/unwahr ist,
oder richtig/falsch,
wurde in diesem Forum das Amöberl engagiert
).
Deshalb verstehe ich noch immer nicht deinen Einwand ...
Muss man deiner Meinung nach wirklich nie darüber verhandeln,
ob eine Aussage wahr oder unwahr ist?
Wer sollte dann befugt sein, das festzulegen:
Der Papst, ein Ayatollah, ein Oberrabbiner, oder ein Sektenguru ????
Das musste auch einmal in aller Klarheit gefragt werden.