AW: Ist Gott weltlich notwendig?
Hi JohnP,
So habe ich das nicht geschrieben. Ich gehe einfach mal mehr ins Detail.
Die Aussage war einfach die, dass ich Gott für mich persönlich als notwendig empfinde. Ich bin christlich erzogen, wurde dann zum Atheisten, weil die wissenschaftlichen Erkenntnisse der Menschheit mich überzeugten und dies immer noch tun. Als Atheist fühlte ich mich aber nicht wohl, innerlich leer, unzufrieden und sinnlos. Die Erkenntnis der Sinnlosigkeit des eigenen Daseins nagte an mir. Humanistissches Gedankengut war mein Methadon. So kam ich dann auch an die Schriften von E.Fromm und u.a. an sein bekanntes Werk "Die Kunst zu lieben". Das Kapitel die Liebe zu Gott verhalf mir, bezogen auf meine Religiösität, in anderen Bahnen zu denken. Und so brachte ich mein rationales Denken und meine Gefühlswelt wieder in Einklang.
Damals vor ca. 8 Jahren fing wieder an intensiv in der Bibel zu lesen, nahm ab und zu auch den Koran oder den Talmud in die Hand.
Dank meinem heutigen Glauben an einen nicht-theistischen Gott, bin ich mit mir meistens im Reinen, bin zufrieden und ausgeglichener. Ich habe das Gefühl das richtige zu tun. Dafür ist Gott für mich notwendig!
Aber ich weiß auch, das mein Glaubenskonstrukt nur etwas persönliches ist. Wahrheit ist etwas subjektives.
Ich denke nicht, dass alle Menschen an Gott glauben müssen und schon gar nicht an meinen.
Ich finde die Vielfalt der Religionen sehr spannend.
Ich sehe meinen Glauben als gleichwertig an.
"Glaube , Liebe, Hoffnung" wie Apostel Paulus so schön zusammenfasst, diese Dinge finde ich notwendig, nicht aber einen speziellen Inhalt. Irgendwo in der Bibel, bin zu faul zu suchen
, steht das man die Menschen nach ihren Taten beurteilen soll und nicht nach ihren Worten. Taten sind wichtig! Viele Atheisten sind glückliche Menschen und tun in meinen Augen wundervolle Dinge. Warum sollte Gott dort notwendig sein?
Sorry, ist ein bischen länger geworden. Ich hoffe, ein wenig Klarheit verschafft zu haben.
in liebe,
fusselchen
