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Also ein so klares Bekenntnis zur eigenen Grenze der Erkenntnis ist hier nicht allzu oft zu finden. Die Vorteile einer gewissen Gelassenheit und sich nicht auf haltlose Spekulationen einlassen zu wollen, werden nicht oft gesehen. Tatsächlich genügt ja auch das, was ist, um Ehrfurcht und Begeisterung auszulösen. Ich sage Ehrfurcht, weil all das Wissen über die bekannte Welt ja auch beängstigend ist und weil eine Grenze, hinter die man nicht gucken kann, ja auch Grusel auslöst. Begeisterung und Ehrfurcht über das, was ist, liegen nur in einem selber - aber sie sind auch gleichzeitig der Nährboden, das Erkannte zu überhöhen und dann doch absolute Wahrheit ausßerhalb von einem selbst zu vermuten und zu suchen. Der Einblick in eine Erkenntnis und gleichzeitig in deren Begrenztheit kann wirklich einem religiösen Gefühl ähneln. Aber ich persönlich wollte nicht mein Leben darauf aufbauen, diese Gefühle zu konservieren oder immer wieder abzurufen.

Außerdem birgt ja die beobachtbare Welt noch jede Menge Geheimnis - weniger woher es kommt, ist für mich eine faszinierende Frage, sondern wie es zusammenhängt. Zusammenhänge sind komplex und Komplexität ist unser "realer" Gott, denn sie ist undurchschaubar. Ihr sind wir ausgeliefert, weil wir uns ihr ergeben müssen - denn die Komplexität zu steuern misslingt genauso, wie einem Gott Vorschriften zu machen.

Ich hoffe - wenn man es nicht allzu ernst nimmt - versteht man, was ich sagen will... :)


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