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Ok, schon wieder ein Irrtum. "Glücklichsein" - wer das für ein Gefühl hält, hat sich bereits geirrt. Glücklichsein oder von mir aus Zufriedensein ist eine Geisteshaltung und kein Gefühl. Gefühle kommen und gehen, ganz wie es ihnen passt. Auf Gefühle hat der Mensch einen relativ geringen Einfluss, auf seine Geisteshaltung einen sehr grossen.


Wenn Glück tatsächlich ein Gefühl wäre, so würde das konsequenterweise heissen, dass wir dauernd ein Gefühl aufrechterhalten müssen um glücklich zu sein. Sobald dann "negative" Gefühle aufkommen, können wir nicht mehr glücklich sein, es ist unmöglich. Das würde zum Beispiel implizieren, dass man nicht gleichzeitig traurig und glücklich oder nicht gleichzeitig wütend und glücklich sein kann.

Da sagt mir meine Erfahrung was ganz anderes. Es ist eigentlich ein Leichtes, gleichzeitig traurig und trotzdem zufrieden und glücklich zu sein, dasselbe gilt für Wut und sogar für Gefühle der Frustration. Warum? Dostojewski gibt die Antwort. Wir brauchen nur einzusehen, dass eigentlich alles schon gut ist, so wie es ist. Das setzt aber einen sehr, sehr grossen Reifegrad im Menschen voraus, dass er auch noch in der übelsten Situation sein Zufriedensein bewahren kann. Ich auf jeden Fall kann es nicht immer.


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