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Die Individualisierung des Menschen ist ein langwieriger Prozess, welcher an seinem Ende einen selbstdenkenden und verantwortlichen Menschen sieht. Die meisten Menschen sehen diese Individualisierung jedoch als zu anstrengend und vor allem zu bedrohlich. Eine eigene Meinung zu haben und für diese auch einzustehen, sich von der Masse abzuheben und im Zweifel allein da zu stehen, ist für viele Menschen eine erschreckende Vorstellung.


So werden Vorbilder, Meinungsmacher und Führer gesucht und gefunden, denen man sich anschließt, denen man folgt und in deren Anhängerschaft man „untergehen“ kann, sich verstecken kann und doch als Mitglied eine gewisse Besonderheit in Anspruch nehmen kann.


Dieses sich nach Außen orientieren und diese Unterordnung bringt auch mit sich, dass die Zulässigkeit von Handlungen aus der „herrschenden Meinung“ abgeleitet wird. Mit anderen Worten: wenn die Gruppe Gewalt akzeptiert, dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass dies auch von den Mitgliedern so übernommen wird. Zum einen werden ja Möglichkeiten geschaffen, sich eigener Aggressionen „legal“ zu entledigen und zum anderen würde eine nicht-gewaltsame Haltung zu einer Distanzierung von der Gruppe nach sich ziehen. Dies ist dem Mitläufer die schlimmste Vorstellung.


Gewalt wird kopiert und je größer die Beteiligung, um so größer die Einbildung des Einzelnen, dass Gewalt eigentlich legitim ist.


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