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Auf Thema antworten

Nun vielleicht werde ich das auch machen....




Ja ich verstehe. Vermutlich würde Sie mit Formulieren wie "das Gute an sich" oder das "Ding an sich" auch nichts anfangen können oder?




Nun es kommt auf die Situation an. Im Normalfall wird die Ermordung eines "Tyrannen" doch als etwas positives gesehen und diese Tat auch meist als "gut" bewertet und zwar deshalb, da diese Mensch selbst nicht unbedingt moralisch ist und diesem mit vernünftigen Mitteln nicht beizukommen ist. Es ist insofern "gut" für das Große Ganze (für das "Volk", welche mehr unter diesen Tyrannen "leidet" . als sich an diesem "erfreut" (wobei das schon fast zu zynisch klingt). Moralisch gesehen lässt sich so eine Tat rechtfertigen.





Das Böse ist eine seelisch-geistige Kraft in allen Menschen, nur mit dem Unterschied , dass die rationalen/vernünftigen Menschen diese innere "Kraft" kontrollieren können, während das anderen Menschen , die nicht über diese Vernünftigkeit verfügen, eben nicht gelingt.




Könnte natürlich sein. Statistisch gesehen, würde ich aber sagen, dass dieser "egoistische Geizhals" nicht die Mehrzahl derjenigen Leute repräsentiert, welche "spendabel" ist, sondern nur eine Art Ausnahmefall ist und deshalb zur Minderheit gehört.





Nun das überrascht mich nicht (mehr) bei Ihnen. 





Was spricht denn gegen eine gewisse "Harmoniesucht"? Man muss ja nicht immer nur vom negativen Fall ausgehen. Und rein statistisch betrachtet, sind die Fälle , die Sie hier hineinbringen, eher Fälle von "Minderheiten" (betrifft also  gerade nicht die Mehrzahl der Fälle oder?).






Nun die Annahme ist die, dass eine "geistig-seelische Kraft" im Menschen gibt, die ihn dazu führt , dass Böse zu tun . Und damit es zu einer "bösen" Tat kommt , muss es den "Willen" zu dieser bösen Tat geben . Woher kommt dieser Wille? Antwort: Aus dem geistig-seelischen Inneren des Menschen selbst. Frage : Lässt sich beweisen , dass es diesen Willen im Menschen gibt, der für alle menschlichen Handlungen verantwortlich ist? Antwort: Nein, denn rein (natur)wissenschaftlich , lässt sich weder eine "Seele" noch ein "Wille" nachweisen. Aber dennoch ist in der bisherigen Tradition von diesen Dingen ausgegangen worden  und haben Philosophen nicht unbedingt hinterfragt. Sie gingen von der "Freiheit des Willens" (des Menschen aus, die einen Menschen gutes oder böses tun lässt.  Nun kann ich mir denken, dass dies vermutlich Ihre recht kritische Sichtweise auf Philosophen (als "Schwätzer") natürlich bestätigt...Eigentlich braucht man dazu nicht unbedingt "religiöse" oder "theologische"  Welterklärung.  Sondern man kann hier einfach auf den Willen verweisen. Aber warum will der Mensch auch böses? Das Böse zu wollen, scheint ja eigentlich etwas extrem irrationales zu sein.








Nun als "Atheist" muss ich natürlich sagen, dass ich diese theolologischen/religiösen Erklärungsmustern ("Schutzengel" und "Teufel" )  eher kritisch gegenüber stehe . Allerdings stamme diese eben aus der christlichen Tradition auch (siehe Bibel) und diese Gestalten eher eine christliche Erfindung sind (welche gut und böse repräsentieren). Insofern  sollte ich als Atheist natürlich nicht von diesen überirdischen Wesen ausgehen. Allerdings gab es auch schon in der griechischen Antike solche Art von Wesen:



"Die griechische Mythologie ging zunächst bei sämtlichen Naturphänomenen von Dämonen aus (übernatürliche Wesen), z. B. Blätterrauschen im Wind, Zikadenzirpen usw., später nur noch bei ungeklärten Vorgängen oder Prozessen, z. B. Gärung von Milch oder Alkohol, Verdunstung, Verwesung, Verwitterung, Alterung, etc. Im alten Orient galten Dämonen als Teil der Weltordnung, indem ihnen der Ursprung von Krankheit und auch Tod zugesprochen wurde. Der griechische Epenschreiber Hesiod (etwa 700 v. Chr.) beschreibt in seinem Hauptwerk Theogonie den Glauben an ganze Scharen und verschiedene Klassen von Dämonen als Zwischenwesen zwischen den Göttern und den Menschen.


  • Einmal waren die Dämonen als dienende Kräfte und begleitende Umgebung der einzelnen Kultusgötter gedacht (in welcher Anwendung sie häufig individuellere Gestalt und Namen annehmen).
  • Andererseits waren nach Ansicht der damaligen Dämonologie die Dämonen den einzelnen Menschen (oder auch Völkern) zugesellte Geisterwesen, welche dieselben von der Geburt an auf allen ihren Lebenswegen begleiten. Die Einwirkung dieser Dämonen äußerte sich einmal zum Schutz und Heil, aber auch zum Schaden der Menschen. Daher nahm man später auch zwei Dämonen für jeden Einzelnen an: einen guten und einen bösen. Der allgemeine Glaube war aber auch, dass von dem Dämon jedes Einzelnen Gutes oder Böses kommen würde, dass der Dämon des einen mächtig oder wohlwollend, der des andern schwach oder übelwollend sei.

Sokrates spricht in diesem Glauben von seinem Daimonion als von einem guten Geist, welcher ihn von den ersten Jahren seines Lebens an begleitet und stets von Unrechtem abgehalten habe. Angelehnt an diese Vorstellung beschreibt Johann Wolfgang von Goethe in dem Gedicht Der fünfte Mai den Dämon als Charakter des Einzelmenschen."


Sollte man deshalb auch die "griechische Mythologie" (mit ihren guten und bösen Geistern") verwerfen wollen? Ich hoffe natürlich, dass ich mich -wenigstens ansatz- dieser "Herausforderung" hier gestellt habe.


Kurz. Schutzengel und Teufel gibt es nicht (da fehlt der naturwissenschaftliche Beweis für solche Wesen). Aber das Böse im Menschen , als etwas was seiner "Seele" und seinem "Geist" zugehörig ist , habe ich schon eher "behauptet" (statt dass ich die reale Existenz von solchen Wesen angenommen habe).


Kann man damit Ihnen behilflich sein?


Salve!


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