AW: ist die Religion wirklich was gutes?
Hallo Joan,
Eine Beschreibung Gottes kann nur widersprüchlich und unvollständig sein.
Ich kenne Gott nicht, ich habe ihn nie getroffen, ich weiss weder, was er will, noch was er überhaupt ist.
Und dennoch glaube ich an ihn.
Wenn ich an diesem Glauben nicht verzweifeln will, angesichts von so viel Schmerz und Leid in der Welt, dann muss ich meinen Glauben so hinbiegen, dass er alles zuläßt.
Widersprüche gibt es vielleicht nur im menschlichen Denken. Es fällt uns sehr schwer, zu akzeptieren, dass Böses gleichzeitig gut sein kann. Aber gut und Böse sind menschliche Schubladisierungen. In der Natur hat widersprüchliches nebeinander Platz.
Ich versuche daher, nicht "entweder - oder" zu denken, sondern "sowohl - als auch".
Für mich ist nicht entweder der Islam, oder das Christentum die "wahrheit" (mir fällt da jetzt kein besseres Wort ein), sondern sowohl - als auch.
Meinetwegen kann ich sagen: Gott ist die Summe von allem.
Das mit dem alles und nichts ist ein Gedankenspagat. Stell die das Weltall vor, mit allem was darin ist. Und jetzt stell dir vor, du nimmst das alles weg, damit nichts übrig bleibt. Was hast Du dann? Alles? Und wo befindest Du dich mit Allem? Im Nichts?
Wenn Du den gedankenspagat hinbekommst und Dir einleuchtet, dass alles genausoviel ist, wie nichts, dann werden sich auch andere Widersprüche auflösen.
schönen Tag
queer