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AW: Ist die Philosophie tot?




1. Der Prozeß des Philosophierens als fragendes Weiter-denken und denkendes Weiter-Fragen  ist so lange nicht tot, wie es fragende, selbst-denkende Menschen gibt.


2. Eine bestimmte Art der philosophischen System-Bildung, wie sie beispielsweise die griechische Metaphysik versucht hatte, ist gescheitert, spätestens seit Martin HEIDEGGERS Fundamentalontologie, der die Frage nach dem Sinn von Sein durch eine transzendental-philosophisch-phänomenologische  Dasaeins-Analytik zu beantworten versucht hatte ...- und damit die Existenzphilosophie des 20. Jahrhunderts (J.P. Sartre, K. Jaspers, H. Arendt u.a.) sehr angeregt hatte.


3. Die Philosophie in ihren vielfältigen  griechischen Gestalten und Gestaltungen ist aus den mythischen Traditionen hervorgegangen. Dazu schrieb einst Johannes HIRSCHBERGER:

"Die Philosophie ist gegenüber dem Mythos wirklich etwas Neues. Man lebt nicht mehr blindgläubig aus dem Geistesgut der Gemeinschaft, sondern das Individuum wird ganz auf sich selbst gestellt und muss sich frei und mündig nun allein erarbeiten, prüfend und beweisend, was es denken und für wahr halten will."

(Vgl. dazu ausführlich: Geschichte der Philosophie, Band 1: Altertum und Mittelalter, 8. Aufl. Basel-Freiburg-Wien 1965, S. 14 - 17).


4. Philosophieren als Prozeß des selbst-fragenden/selbst-denkenden Individuums  im Gespräch mit anderen selbst-denkenden/selbst-fragenden Individuen ist durch keine Einzelwissenschaft zu ersetzen, auch nicht durch Physik, Biologie oder Hirnforschung , die häufig mit :ironie: ungedeckten Schecks = ungeklärten Voraussetzungen und Grundbegriffen geistig operieren - und erkenntnistheoretisch immer innerhalb der Subjekt-Objekt-Relation  verbleiben, wobei die Objekte, die erforscht und erkannt werden sollen, natürlich ganz unterschiedlich sein können - wie z.B. Masse/Energie innerhalb der Physik, oder Lebens-Formen innerhalb der Biologie oder das Gehirn in  der Hirnforschung.


5. Auch ein neues Welt-Bild ist nie die Welt selbst, sondern immer nur ein Bild, das vielleicht durch diese oder jene wissenschaftliche Erkenntnis entstanden ist ....und das sich bestimmte Menschen, z.B. empirisch forschende Naturwissenschaftler,  von der Welt gemacht haben.


Am genauesten und differenziertesten hat aus meiner unmaßgeblichen Perspektive  der Physiker, Philosoph, Friedensforscher und Visionär Carl Friedrich von WEIZSÄCKER  über diese  Fragen und Themen

nach- und vor-gedacht ....


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