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Für solche Haarspaltereien ist mir meine Lebenszeit zu kurz (Stichwort, was ich immer wieder sage: Wie soll man das alles in bestenfalls 90 Jahren begreifen und anwenden, da kann man nicht dauernd auf solche Seitenstraßen abbiegen).


Meine Aussage war aber natürlich eher polemisch gemeint. Der radikale Materialismus, der in die letzte Konsequenz geht und Bewusstsein als Illusion, als Abfallprodukt des Gehirns betrachtet, ist natürlich ein Fundamentalismus der heftigsten Sorte. Aber gerade deshalb meinte ich ja, dass ich gewissermaßen die Leute beneide, die es sich so einfach machen können. Denn ich sehe das durchaus als eine Leistung an, wenn man es schafft, sich selbst so zu verblenden, dafür aber glücklich zu sein. Aber selbstverständlich trifft das auf jeden Fundamentalismus zu.


Die einzigen, die es noch besser machen als die radikalen Materialisten sind natürlich die religiösen Fundamentalisten, vor allem die christlichen, denn diese haben, wie die Materialisten, alle existentiellen Fragen für sich geklärt (wenn auch auf eine gänzlich andere Art und Weise) und sie haben dazu noch die Gewissheit des Himmels in Aussicht. Das ist schwer zu überbieten.


Das alles ist mit einem Augenzwinkern zu verstehen, denn obwohl ein Teil von mir sich tatsächlich gerne in irgendeinem Fundamentalismus auflösen würde, weiß ich natürlich, dass das 1. für mich nicht möglich ist und 2. natürlich auch gar nicht wirklich wünschenswert wäre. Denn das wahre Ziel ist natürlich, sich wirklich weiter zu entwickeln und Erkenntnisse zu machen, aber das ist halt der lange, schwierige Weg, und hier muss man lernen, den eigenen Widerstand abzubauen. Das ist eine Weisheit, die mir immer wieder begegnet, dass die größte Quelle des Leidens auf dem spirituellen Weg der eigene Widerstand gegen den Fortschritt ist.


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