Wovon ich übrigens auch ausgehe. Nur hilft das nicht, bzw. nur in der Form, dass wir beide dem gleichen Glauben anhängen.
Da aber ein sinnleeres Universum keinen Sinn macht und m.E. auch einfach falsch ist: Wenn wir sinnstiftende Wesen sind und das sind wir, gibt es Sinn im Universum, allein schon durch uns. Wer dann sagt, aber nicht in Wirklichkeit, muss erklären, inwiefern wir oder unsere Gedanken nicht zur Wirklichkeit gehören. Warum sind mein Blutdruck oder meine Heizung Wirklichkeit, meine Sinnzuschreibungen aber nicht?
Nahezu alles was uns Menschen wichtig ist, Gerechtigkeit, Freiheit, Liebe usw. gibt es ja in dieser 'Wirklichkeit' nicht. Irgendwas kann da nicht stimmen und das ist der Blick auf, bzw. und genauer, die Definition von Wirklichkeit etwa aus einer rein physikalischen Perspektive.
Die physikalische Sicht ist eine unter zig möglichen Perspektiven, manchmal sehr gut und interessant, aber oft ungeeignet, weil die Inhalte durch sie überhaupt nicht betrachtet werden können. Liebe, Kunst, Steuerrecht, Sinn, Treue ... das gibt es alles nicht aus der Sicht der Physik, aber das heißt nicht, dass es kein Steuerrecht gibt, sondern nur, dass man es durch die Brille Physik nicht erkennen kann.
Traumbewusstsein und Meditation sind ja nun auch nicht so weit von einander entfernt, zumal meine erste Meditation eine aus der Konserve war, also eine geführte.
Dazu kommt, dass die Trennung zwischen Innen- und Außenwelt ohnehin nur künstlich ist. Für uns gibt es immer nur ein Welterleben, die Sortierungen sind nachträglich, eine Reflexionsstufe, wenn wir in Träumen, Tagträumen, inneren Dialogen, Gesprächen, im Tagebuch oder wie und wo auch immer, bestimmte Aspekte noch mal nacharbeiten, während wir andere schon nach Sekunden komplett vergessen haben.
Einige bleiben uns haften, rennen uns nach, das ist unser Karma. Nicht nur von Leben zu Leben (falls es die gibt), sondern alles, mit dem wir nicht fertig sind.
Wenn wir mit einem Thema durch sind, vergessen wir es buchstäblich. Auch das ist eine erstaunliche Erfahrung. Als Thomas Mann 'Josef und seine Brüder' schrieb, muss er sehr viel recherchiert haben, Wochen danach hatte er nahezu alles vergessen. Was nicht durch ist, meldet sich von selbst immer wieder.
Wenn alles durch ist, ist das Karma weg, man kann diskutieren, ob es noch Vasanas gibt, die länger überdauern.
Man lebt dann immer noch, wenn das Karma weg ist, schafft aber kein neues, weil und wenn man offen an die Situationen des Lebens herangeht und sogleich mit ihnen umgeht, ohne Egoverwicklungen. M.E. kann man das Ich oder Ego nicht überwinden, auch der Erleuchtete muss ja wissen, in welchen Mund der das Essen steckt, wenn er Hunger wahrnimmt, das geht nicht ohne Selsbtkonzept, also Ich. Aber man kann das gefühlte Recht auf Dominanzansprüche, von denen man meint, dass sie aus dem eigenen Ich resultieren, hinter sich lassen. D.h. nicht Daueraskese oder dass es mir schlecht gehen soll, sondern, wenn irgendwo in meiner greifbaren Nähe das Leid größer ist, wird es dort gelindert, aber auch ich kann ja leiden, weil ich Hunger habe, traurig bin oder was auch immer, dann ist eben dort ein Schwerpunkt und ich esse etwas. Fällt vor mir jemand auf die Nase und verletzt sich, kümmere ich mich und der Wunsch nach Essen kann überstrahlt werden. Das Schicksal/der Alltag leitet einen dann.
Das ist erleuchtetes Bewusstsein, nicht, dass man eine Standleitung zur Astralwelt hat und sich dauernd Ratschläge holt.