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AW: Islamisierung in Europa?




Hallo Eulenspiegel,


ich komm jetzt so von außen in die Diskussion rein. Aber das Thema scheint dir ein echtes Anliegen zu sein - und mich würde interessieren rauszufinden, was dich da so heiß macht.


Vielleicht zuerst meine Einstellung. Ob halb, 3/4, ganz Europa in 25 oder 50 Jahren muslimisch ist, ist mir schnurzpipegal. Es gibt kaum was, was mir noch egaler sein könnte. Wenn mir nur niemand meine Bäckerei Doga wegnimmt, wo ich mein Fladenbrot kaufe, und das Cafe Kent in der Brunnengasse mit dem besten Taskebap (Lammfleischgulasch) in Wien.


Und wenn jetzt plötzlich (warum sollten sie das tun?) die schönsten Jungfrauen und Nicht-mehr-Jungfrauen von Wien sich bei mir anstellen, um sich mit mir vermehren zu wollen, dann können wir das eventuell tun, wenn mir eine gefällt, aber das täte ich dann nicht unbedingt, um die österr. Mehrheitsbevölkerung in der Mehrheit zu erhalten.


Tatsache ist, für mich jedenfalls, dass ich mir kein Bild vom Islam machen kann. Überall kriegt man verschiedene Bilder vom Islam, und die sind so unterschiedlich, dass man sich keinen Reim drauf machen kann. Jetzt habe ich gerade "Monsieur Ibrahim et les fleurs du Coran" von Eric-Emmanuel Schmitt gelesen - ein sehr positives Bild vom Islam (auch wenn mich der seltsame Selbstmord vom Monsieur Ibrahim, der seinem Schützling Momo gegenüber recht verantwortungslos gewesen ist, ziemlich irritiert hat).


Aus meiner Zeit im Wiener Votiv Kino kann ich mich noch erinnern an den Film "Der Geschmack der Kirsche". Super!!! Ein Mann fährt per Anhalter durch wüstenartige Gegenden, weil er einen Helfer sucht, der nach seinem Selbstmord das Grab zuschaufelt. Dann diskutieren sie im Auto über den Koran, über Selbstmord und Ethik - runderhum wirbelt Staub auf. Noch ein positives Bild vom Islam. Und dann die iranischen Kinderfilme - da liegt man unterm Kinosessel vor Tränen und Lachen und davor, mit wieviel Sympathie die Menschen dargestellt sind.


Auch bei living books, bei einem Event in der Stadthauptbücherei in Wien habe ich mir mal eine Muslimin "mit Kopftuch" ausgeborgt.


http://www.livingbooks.at/


Living books ist, wer es noch nicht kennt, eine Initiative, wo man sich zu bestimmten Themen "lebende Bücher", also Menschen, für eine halbe Stunde ausborgen und sie alles fragen kann. Meine Muslimin mit Kopftuch beschrieb den Islam als eine völlig basisdemokratische Religion, wo kein Iman in einer Gemeinde lehren darf, den die Gemeinde ablehnt.


Also noch ein positives Bild.


Hier mein Problem: Ich kenn mich nicht aus.


Wo liegt dein Problem?


Liebe Grüße

philohof


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