AW: Islam ist ...
Finna, - es sind nicht DIE Christen, DIE Moslems, DIE Juden, DIE Buddhisten u.s.w., es sind Menschen in einer Gemeinschaft, geprägt durch ihre Kultur; es ist der mitmenschliche Umgang der entscheidend ist. Ich persönlich zum Beispiel wurde nicht von dieser oder jenen Religionsgruppe beleidigt, sondern mehrmals von Dir persönlich; es war weder das Judentum das Christentum, der Islam, oder eine andere Religion verantwortlich, sondern Menschen im persönlichen Umgang miteinander.
Man kann sein persönliches Tun und Handeln nicht abschieben auf eine Metapha, auf ein Buch, eine kirchliche Einrichtung, auf kirchliche Vertreter, sondern die Verantwortung liegt bei Dir selber (und diese vermisse ich bei Dir).
Menschen wurden lange vor dem Koran gesteinigt und gefoltert, grundlos hingerichtet, genau so im christlichen Europa, es ist eben Unbildung zu glauben (und nicht zu wissen), dass Religionen Ursache sind.
Der Begriff Religion hat seine Wurzel im Wort religio:
religio, onis, f. (*religo, ere, wov. religens), die rücksichtliche Beachtung, I) im allg., die gewissenhafte Berücksichtigung, die auf einem inneren Gefühle beruhende gewissenhafte Sorgfalt, -Genauigkeit, die Gewissenhaftigkeit, nimia, Cic.: antiqua, Cic.: hac ego religione (gewissenhafte Berücksichtigung jedes einzelnen) non sum ab hoc conatu repulsus, Cic.: nulla in iudiciis severitas, nulla religio... existimantur esse, Cic.: u. so nullus deûm metus, nullum iusiurandum, nulla religio, Gottlosigkeit, Meineidigkeit, Gewissenlosigkeit, Liv. - mit obj. Genet., non nullius officii, privati officii, eines bedeutenden, eines persönlichen Pflichtverhältnisses, Cic. - mit subj. Genet., fides et rel. iudicis, Cic.: testimoniorum rel. et fides, Cic.: fides et religio vitae (gewissenhafter Lebenswandel), Cic.: Atheriensium religioni (gewissenhafte Sorgf.) servire, Cic.: admirari fidem alcis et in consilio dando religionem, Cic.
[Lateinisch-deutsches Handwörterbuch: religio. Georges: Lateinisch-Deutsch / Deutsch-Lateinisch, S. 47933 (vgl. Georges-LDHW Bd. 2, S. 2293-2294)]
Also ist Religion immer etwas, was auf etwas reagiert, sei es ein historisches Ereignis im entstehen eines Staates oder ein Wandel im sozialen Bewusstsein einer menschlichen Gruppe. Religion kommt also immer nachher, nachdem Menschen meist etwas Schreckliches erfahren haben, seien es Kriege, Hungersnöte oder soziales Elend.
K. M.