shouqici
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Gestern waren wir bei einer Buchpräsentation des Autors, Manfred Schlapp, den ich seit vielen Jahren schätze,
zu seinem jüngsten Buch. Prof. Schlapp ist ein intimer Kenner des Islam, hat alle Länder des Nahen Ostens
mehrfach bereist, spricht fließend Arabisch und beherrscht auch Koran-Arabisch. In diesem 'Lesebuch' hat er
Teile seiner Vorlesungen verwertet und in Zusammenhang gebracht, die er 2009 - 2012 an der Hochschule in
Karlsruhe hielt, und in denen er die späteren Entwicklungen in der islamischen Welt schon weitgehend
voraussagte. Interessant war für mich, dass er einerseits die aggressiven Aspekte des Islam - besonders jene
im Koran - herausstrich, andererseits einer Mehrheit der Muslime konzedierte, damit überhaupt nichts am
Hut zu haben - er beschrieb mehrere Situationen in Vorlesungen, aber auch in Moscheen, wo er zu sprechen
eingeladen war, dass er mit seiner Korankritik gerade bei Muslimen Beifall gefunden habe, während ihm
in den Medien nur wenig Gelegenheit dazu gegeben würde.
Das Buch ist ein lockerer Überblick über die islamische Welt von den Zeiten Mohammeds bis in die Gegenwart,
und er geht sehr ausführlich auf diese ein. Besonders angesprochen hat mich die Erwähnung der islamischen
'Aufklärung' und seine Erklärung für deren abrupte Beendigung Mitte des 13. Jahrhunderts.
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