AW: islam-demokratie:ein widerspruch
Es gibt nur einen Quranh - das Problem ist vielmehr, dass das alte Hocharabisch, in dem er geschrieben wurde heute kaum noch ein Muslime wirklich versteht - nur wenige Gelehrte kommen dem nahe. Zum wirklichen Verstehen gehört auch, dass man subtile Feinheiten der alten arabischen Grammatik versteht, denn auch daraus resultieren Missverständnisse.
Ohne Hadithe hinzuzuziehen kann man viele Suren gar nicht mehr verstehen, weil sie oft nicht in der Reihenfolge in den Quranh aufgenommen wurden, in der sie entstanden sind. Viele Suren waren direkte Antworten auf Probleme, die die Menschen zu Zeiten Muhammeds hatten. Diesen Zusammenhang zu sehen, ist heute schwierig, deshalb gibt es verschiedene Interpretationen. Und genau wie mancher hier im Forum immer nur aus dem Zusammenhang gerissen die Teile zitiert, die gerade in sein Weltbild passen, so machen das auch manche Hetzprediger um Menschen für ihre Ideen zu benutzen und sie zu instrumentalisieren.
Man unterscheidet im Islam 4 verschiedene Rechtsschulen, die als gleichwertig gesehen werden, obgleich sie den Quranh etwas unterschiedlich auslegen. Die Rechtsschule nach der die Saudis leben ist eine andere, als die der Türken oder der Algerier.
Im übrigen wurde und wird im Christentum nicht anders verfahren. Diejenigen, die behaupten, dass die Bibel Gottes Wort sei, nach dem man sein Leben ausrichten sollte, sollten sich mal das Buch Richter und Leviathan zu Gemüte führen und genau überlegen ob sie nach dieser Richtschnur in der heutigen Gesellschaft leben wollen. Die Bibel ist unter diesen Gesichtspunkten betrachtet völlig unvereinbar mit Demokratie und Menschenrechten, wie wir sie heute verstehen.