Marshmallow-Test und die Folgen... 
Walter Mischel, gebürtiger Wiener und Psychologe an der Harvard, Stanford und Columbia University,
hat vor 40 Jahren den Marshmallow-Test erfunden, wo einem Kind ein Marshmallow angeboten wird -
und die Entscheidung, ob es den sofort essen will oder einige Zeit warten, um dann zwei zu bekommen -
im Rahmen einer Untersuchung, wie Menschen auf schnelle Verlockungen reagieren.
Erst später entdeckte er eher zufällig, wie die Fähigkeit der Kinder zu warten ihren späteren Lebensweg
beeinflusste. Je besser es ihnen beim Test gelungen war, sich zu beherrschen, desto stärker entwickelten
sie Selbstvertrauen, Stressresistenz und soziale Kompetenz. Die 'Kurzschlussreaktion' verortet er im
limbischen System, dem Sitz von Emotionen und instinktiven Reaktionen; Imagination, Impulskontrolle
und Vorausschau im präfrontalen Kortex - er nennt diese 'Hot System' und 'Cool System' [vgl. 'Schnelles
Denken, langsames Denken' von Daniel Kahneman]. Wer unter Stress steht, hat meist keine Möglichkeit
auf das Cool System zuzugreifen - Kinder, die in einer chronisch schwierigen Situation leben, leben
unter Dauerstress und haben wenig Möglichkeit, das Cool System einzusetzen - gerade für sie wäre also
[abgesehen von einer Änderung der Situation] ein gezieltes Training von Vorteil...
(Im März erscheint 'Der Marshmallow-Test' auch auf Deutsch)