Ich fand den ganzen Beitrag super, Lilith, aber obigen Satz besonders bemerkenswert.
Um einen Bogen auf unser Thema zu schlagen, könnte ich folgende Thesen aufstellen:
a) Die Tatsache, dass kindisches, selbstgerechtes und intolerantes Verhalten in allen Intelligenzschichten vorhanden ist, zeigt, dass auch höhere Intelligenz unsere Probleme nicht lösen würde oder
b) man hofft, dass ab einer bestimmten Intelligenz, eine magische Schwelle überschritten wird, eine Art Schallmauer, und dann wird plötzlich alles ganz einfach.
Ich tippe eher auf a)
Da wird auch Intelligenztraining nicht helfen.
Ich habe nichts gegen Intelligenztraining, was ich davon mitbekommen habe, kommt mir vor wie das originelle Hobby von originellen Leuten.
Sich zum Beispiel die ersten 5000 Stellen der größten bekannten Primzahl zu merken. Sich irre lange Listen von von Begriffen mithilfe von assoziativen Geschichten zu merken usw.
Schwierig wird es, wird solcherlei Tun zur Heilslehre für die Menschheit erhoben.
Ich gebe zu bedenken: DIe soziale Evolution hat längst die biologische abgelöst. Sie hat viel schnellere Zyklen und lebt von unglaublicher Komplexität. Das Problem ist nicht, diese Komplexität zu verstehen - sondern die schiere Menege an Daten zu bewältigen und Maßnahmen zu finden, die in angemessenen Zeiträumen wirken - und die dann auch noch politisch/administrativ durchzusetzen. Aber ich schweife ab.
Es wurde noch gefragt:
Es ist natürlich viel Spekulation dabei, wie gleich zu Beginn gesagt. Aber offensichtlich ist man der Meinung, dass die Intelligenzevolution vor 5-10 000 Jahren eine längere Pause eingelegt hat.
Die dann rasant (naja) einsetzende kulturelle Evolution macht es vielleicht schwierig, die biologische überthaupt weiter zu beobachten - oder bremst sie gar aus?
Oder es ist eben evolutionär das Optimum, die ideale Verteilung von Intelligenz, um ein Überleben des Menschen am wahrscheinlichsten werden zu lassen; natürlich nicht wahrscheinlich im Sinne von Planbarkeit und futurologischen Überlegungen. Sondern im Wortsinn des survival of the fittest.
Grundsätzlich fasziniert mich die Idee von sich selbst regulierenden Mechanismen. Ihre Funktionweise liegt meist quer zur Intuition, zum Wunschdenken von Menschen. Menschen strebten immer nach dem Absoluten, nach Rekorden, nach Maximum oder Minimum. Das spiegelt sich auch im Streben nach mehr Intelligenz, Optimierungen von kognitiven Fähigkeiten.
Schwer zu vermitteln, dass das SUBOPTIMALE das OPTIMALE sein könnte. Es könnte besser sein, ein wenig dümmer zu bleiben...
Um diese Ideen ging es mir hier 