Intelligenz! Ein paar Fragen!
Sind wir intelligent genug, auch der Frage nach dem Warum zu folgen?
Wenn die Gehirnforschung herausgefunden hat, wie ein Denkprozess im Gehirn abläuft, wissen wir dann schon, warum er entsteht? Wodurch wird der Denkprozess in Gang gesetzt? Kann das überhaupt neurobiologisch erforscht werden?
Sind wir intelligent genug, herauszufinden, wo der Bauplan für die evolutionäre Entwicklung herkommt bzw. warum etwas nach einem sog. Naturgesetz abläuft?
Sind wir intelligent genug, diesen Fragen nachzugehen und nicht bei der geringsten Berührung der Grenzen von bestehenden Theorien mit Lächerlichmachen und persönlichen Verunglimpfungen zu reagieren, wie es leider auch in wissenschaftlichen Kreisen verbreitet ist? Was wissen Pflichtschüler über Quantenphysik oder über die Chaosforschung? Welches Weltbild wird unseren Kindern immer noch vermittelt?
Sind wir intelligent genug zu erkennen, dass es keine Schande für jemanden ist, etwas das er früher mit seinen damaligen Möglichkeiten erklärt hat, aus einem ganz anderen Blickwinkel zu betrachten, der ganz neue Erkenntnisse bringen kann?
Sind wir so intelligent, um von einer höheren Ebene aus zu betrachten, wie alles zusammenhängt und sich gegenseitig bedingt? Sind wir so intelligent, die Zusammenhänge zu sehen und auch wieder herzustellen, nachdem wir die Details analysiert haben?
Sind wir intelligent genug, um persönliche Animositäten und Machtansprüche zuzugeben, anstatt sie hinter fadenscheinigen Ausreden zu verstecken? Sind wir so intelligent zu erkennen, dass unsere Gefühle – vor allem die, die wir nicht haben wollen – und unsere Moralvorstellungen unser Verhalten - auch in der Forschung - zu beeinflussen?
Sind wir so intelligent, dass wir auch Ereignisse, die wir nicht verstehen, als Tatsachen anerkennen können und sie nicht leugnen müssen, damit wir nicht für dumm gehalten werden?
Wenn wir alle diese Fragen nach unserer Intelligenz mit JA beantworten können, dann können wir die bestehenden Probleme endlich wirklich betrachten. Denn nur dann können wir sie auch lösen.
Bisher hat sich die Menschheit hauptsächlich damit beschäftigt, sich selbst als die Krone der Schöpfung darzustellen. Eitelkeit und Selbstdarstellung sind immer noch wichtiger als wirkliche Erkenntnis.
Solange wir diese Fragen aber nicht positiv beantworten, haben wir das Potential unserer Intelligenz noch längst nicht ausgereizt. Wir sind so hochmütig zu glauben, wir könnten die Probleme für die Gemeinschaft lösen, weil das unser Ziel ist, aber wir wollen nicht beim naheliegenden ersten Schritt – bei uns selbst – anfangen. Aber anders wird es nicht gehen. Erst das, was im Kleinen funktioniert, kann auch im Großen funktionieren.
Denn: Grau, teurer Freund, ist alle Theorie. (Wie Goethe schon wusste.) Wissenschaftliche Erkenntnisse aus Natur- und Geisteswissenschaften MÜSSEN zusammengeführt werden, damit wirkliche Erkenntnis geschehen kann.
So, das musste ich einmal los werden.