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AW: Inkompetente Lehrerschaft und Bildungspolitiker




Es dürfte allgemein bekannt sein, dass unser beruflicher, wie schulischer Alltag mittlerweie von Streß durch Überforderung geprägt ist. Deshalb gibt es diverse

Angebote - oft dubiöser Art - zur Stressverarbeitung und zur Entschleunigung.

Im Tierversuch sogar lässt sich eindeutig nachweisen, dass Stress sich fatal leistungsmindernd auswirkt. Das gilt besonders auch für Menschen. Insofern müsste eine echte und wirksame Änderung von Schule zunächst den Spaß und  eine gewisse Entspanntheit planen. Dazu gehört aus meiner Sicht vor allem, dass anstelle von übertriebenen Leistungsanforderungen in den naturwissenschaftlichen Fächern zunächst die Grundlagen verständlich gelehrt und gesichert werden. Daran mangelt es gewaltig. Es hat keinen Sinn, mit Schülern 2 Jahre vor dem Abitur den Zitronensäurezyklus der Biochemie zu pauken, anstatt erst einmal begreifbar zu machen, was eine chemische Reaktion ist. Die allzu vielen technischen Hilfsmittel, wie Computer und sonstige Rechner verhindern das Einüben von Schrift, Sprache, Kopfrechnen und das selbstständige Denken. Hier wird unkritisch alles an neuen Technologien als selbstverständliche Pflicht-Übung antrainiert. Man hat das Wort "Kompetenz" im schulischen Alltag derart missbraucht, dass niemand wirklich noch versteht, was konkret im Einzelfall darunter zu verstehen ist.

Oft würden die Begriffe "Kenntnisse", "Fähigkeiten", "Wissen", "Erfahrung"

besser passen. Kompetenz soll für all diese Begriffe gleichzeitig gelten, was eine starke Vergröberung bedeutet.

Schule als Ort des Grundlagenerwerbs ist heute in eine Konkurrenzspirale angeblich besonders hoher Anforderungen geraten, die oft nur einem missverstandenen Elite-Status dienen soll, was entweder Bewunderung eines Bundeslandes (mit den dort besonderen Anforderungen) oder einer bestimmten Schule zur Folge haben soll. Damit ist keinem einzigen Schüler, keinem Ausbildungsbetrieb und keiner Universität gedient. Wie ebenfalls bekannt sein dürfte, kommen heute oft aus Arbeitgebersicht "unbrauchbare" Schüler als Lehrlinge in die Betriebe und an den Universitäten fragt sich mancher Professor, wieso die Mindestvoraussetzungen für ein Studium von vielen Studenten nicht mitgebracht werden.

Es fehlt m.E. weder an Geld, noch an Lehrern, um die Situation zu verbessern. Man sollte im Sinne von "back to the roots" an einigen Stellen gut bewährte ältere Methoden wieder auf Verwendbarkeit überprüfen und Neuerungen kritischer durchleuchten, bevor man sie auf die Schüler losläßt.

Perivisor


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