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Auf Thema antworten


Klischee-Aussagen sind keine All-Aussagen !

 


Muzmuz,

bei dir muss ich wohl nocheinmal von ganz vorne anfangen,

du verwechselst beharrlich Klischee-Aussagen mit All-Aussagen.


Der Unterschied wurde zwar ohnehin schon an anderer Stelle

abgehandelt, aber offenbar ist es notwendig,

das hier nocheinmal zu tun.


Klischee-Aussagen sind implizite statistische Aussagen,

die Annahmen oder Vermutungen über relative Häufigkeiten

von Merkmalen ausdrücken.


Anhand von zwei Beispielen soll das nocheinmal illustriert

werden (du weisst ja, illustrierende Beispiele implizieren

keine Gleichheit).


Beispiel 1: Das Blondinen-Klischee.


Blondinen sind einfältig, stimmt's?

Natürlich gibt es einfältige Blondinen, keine Frage.

Möglicherweise kann sogar zurecht gesagt werden,

dass die relative Häufigkeit von einfältigen Personen

in der Gruppe der Blondinen signifikant höher ist,

als in der Gruppe der Nicht-Blondinen.


Würde, angenommen, der Anteil der einfältigen Personen

unter den Nicht-Blondinen bei 5% liegen, aber unter

den Blondinen bei 10%, dann könnte zurecht von einer

signifikant höheren relativen Häufigkeit gesprochen werden.


Wichtig zu bedenken ist jedoch,

dass selbst bei dieser Annahme 

noch 90% der Blondinen nicht einfältig wären !  



Beispiel 2: Das Juden-Klischee.


Juden sind raffgierig, stimmt's?

Natürlich gibt es raffgierige Juden, keine Frage.

Möglicherweise kann sogar zurecht gesagt werden,

dass die relative Häufigkeit von raffgierigen Personen

in der Gruppe der Juden signifikant höher ist,

als in der Gruppe der Nicht-Juden.


Würde, angenommen, der Anteil der raffgierigen Personen

unter den Nicht-Juden bei 5% liegen, aber unter

den Juden bei 10%, dann könnte zurecht von einer

signifikant höheren relativen Häufigkeit gesprochen werden.


Wichtig zu bedenken ist jedoch,

dass selbst bei dieser Annahme 

noch 90% der Juden nicht raffgierig wären !  



Ist das jetzt klar, dass Klischee-Aussagen

nicht mit All-Aussagen verwechselt werden dürfen?



So, und nun zum Klischee über Verschwörungstheoretiker.


Die skrupellosen Verschwörer, vor deren gefährlichen

Machenschaften schon in den 60er-Jahren

die amerikanischen Präsidenten Eisenhower und Kennedy

eindringlich gewarnt haben, versuchen immer wieder

das Klischee zu etablieren, dass Verschwörungstheorien

reine Hirngespinste von Geistesgestörten sind.


Naive Schlafschafe fallen auch auf diese Manipulation

herein, und verwechseln obendrein Klischee-Aussagen

mit All-Aussagen.



Nun zu dir, lieber Bruder Muzmuz.


Als Vorbereitung auf deine Einweihung

in die Bruderschaft der wachen eigenständigen Denker,

vulgo Verschwörungstheoretiker,

musst du noch beweisen, dass du kein naives Schlafschaf

sein willst.


Zum Beweis schreibst du jetzt 29-mal in dein Hausübungsheft:


"Ich soll Klischee-Aussagen nicht mit All-Aussagen verwechseln."



 > Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden. <


 


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