ein wenig Text aus der "Romantischen Schule " von Heine - wenn Ihr so wollt, eine Art Literaturgeschichte - oder: eine Art Reich-Ranitzky Abrechnung mit zeitgenössischen Autoren: anderen romantischen Dichtern.
Heine ist Heine: er erkennt fachlich Gutes - macht sich interpretierend lustig - und seine größte Stärke ist seine Ironie, die zeigt, dass er immer weiß, was Sache ist, seine - das Aufdecken .... von Schein und Sein.
Da ist er gnadenlos - genau so, wie ihn seine Eitelkeit oft - am besten sehen wir das an dem von Dir gebrachten Platen-Heinestreitbeispiel, Hartmut, dazu verleitete, zu zeigen, dass er am besten mit dem Wort umgehen könne - ohne Rücksicht auf eigene Reputation.
Ludwig Tieck ( man kann googlen, wenn man will), ein ziemlich bekannter Romatiker bespricht er ( auszugsweise) so:
es geht um dessen Übersetzung des " Don Quixotte von Cervantes : "letztere ist ihm ganz besonders gelungen, keiner hat die närrische Grandezza des ingeniösen Hidalgo von La Mancha so gut begriffen und so treu wieder gegeben wie unser vortrefflicher Tieck.
Spaßhaft genug ist es, dass gerade die Romantische Schule uns die beste Übersetzung eines Buches geliefert hat,worin ihre eigene Narrheit am Eergötzlichstem durchgehechelt wird.Denn diese Schule war ja von demselben Wahnsinn befangen, der auch den edlen Manchaner zu allen seinen Narrheiten begeisterte; auch sie wollte das mittelalterliche Rittertum wieder beleben, auch sie wollte eine abgestorbene Vergangenheit wieder ins Leben rufen. Oder hat Miguel de Servantes Saavedra in seinem närrischen Heldengedichte auch andere Ritter persiflieren wollen, nämlich alle Menschn, die für irgend eine Idee kämpfen und leiden? Hat er wirklich in seinem langen dürren Ritter die iedealistische Begeisterung überhaupt und in dessen dicken Schildknappen den realen Vestand parodieren wollen? Immerhin, letzterer spiel jdenfalls die lächerlichere Figur; denn der reale Verstand mit all seinen gemeinnützigen Sprichwörtern muss dennoch auf seinem ruhigen Esel hinter der Begeisterung einhertrotten, trotz seiner besseren Einsicht muss er und sein Esel alles Ungemach teilen, das dem edlen Ritter so oft zustößt; ja, die ideale Begeisterung ist von so gewaltiger Art, dass der reale Verstand, mitsamt seinen Eseln, ihr immer unwillkürlich folgen muss.
aus: Die Romantische Schule, 2.Bd. S. 1674/175 aao
Ende der Bildungsstunde -
Ich liebe Heinrich Heine , eh klor !
Und: irgendwann erkennen wir leidvoll ( oder auch nicht), ob wir Sanchos oder Dons sind.
Marianne