In Ergänzung ein schönes Gedicht, Facettenreich, denn es zeigt uns den feinen Beobachter aber auch den Spötter, der nie versucht ist grob aufzutragen:
Heinrich Heine
(aus Buch der Lieder)
Sie saßen und tranken am Teetisch,
und sprachen von Liebe viel.
Die Herren, die waren ästhetisch,
Die Damen von zartem Gefühl.
Die Liebe muß sein platonisch,
der dürre Hofrat sprach.
Die Hofrätin lächelt ironisch,
Und dennoch seufzte sie: Ach!
Der Domherr öffnet den Mund weit:
Die Liebe sie nicht zu roh,
Sie schadet sonst der Gesundheit.
Das Fräulein lispelt: wie so?
Die Gräfin spricht wehmütig:
Die Liebe ist eine Passion!
Und präsentieret gütig
Die Tasse dem Herrn Baron.
Am Tisch war noch ein Plätzchen,
Mein Liebchen, da hast du gefehlt.
Du hättest so hübsch mein Schätzchen,
Von deiner Liebe erzählt.