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"Im Spiegel der Möglichkeiten", ein Buch vielleicht auch für jüngere Philosophen

Elihu

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Registriert
25. März 2005
Beiträge
17
Liebes Forum,
ich habe soeben ein Buch gelesen, dass ich auch zur Einführung in die Philosophie geeignet ist (auch für junge Philosophen, aber ACHTUNG: das Buch stellet Ansprüche). Ich habe sogar eine Rezension dazu verfasst:
Karl-Josef Durwen: „Im Spiegel der Möglichkeiten“, edition tertium 2001, ISBN 3-930717-68-9.
Wer durch ‚Sofies Welt’ angeregt wurde, wird sehr gerne in den ‚Spiegel der Möglichkeiten’ sehen!
Ähnlich dem Buch „Sofies Welt“ (von Jostein Gaarder) bietet Durwen in seinem Buch eine Reise durch die Welt der Philosophie. Jedoch völlig anders als Sofie erleben die Hauptprotagonisten Iris (Siri) und Elena (Anele) diese Reise von Thales bis Popper zur Quantenphysik (Doppelspalteffekt) und zurück zu Dschuang Dsi. Das Buch nimmt erfreulicherweise Stellung zu den Philosophen, vor allem zu den Auswirkungen deren Philosophie bis zur heutigen Zeit. Wo Gaarder emotionslos bleibt, spürt man Zorn aber auch Liebe bei Durwen und das tut dem Leser gut. Vor allem die Auswirkungen der Philosophie Descartes´ an „falscher Stelle“ hat es dem Autor (einem promovierten Ökologen und Dekan der Fachhochschule Nürtingen) angetan, ohne aber dabei auch die Verdienste des Franzosen in anderen Bereichen zu verbergen.
Durwen stellt in dem auch spannenden Roman (ja, es ist ein Roman!) allgemein verständlich und nachvollziehbar die philosophischen Gedanken über die Jahrhunderte dar und zeigt die dadurch entstandenen materiellen Auswirkungen auf. In dieser Reise spielt Data (der „Roboter“ aus Star-Trek) wie auch das Mädchen Sofie und „Die unendliche Geschichte“ geheimnisvolle Rollen.
Von außergewöhnlich gestalteten Umschlag bis zum zukunftsweisenden Schluss des Romans ein wichtiges und beeindruckendes Werk, das nicht nur philosophisch interessierten Lesern zur (unterhaltsamen) Pflichtlektüre werden sollte.

Da in diesem Forum schon einmal die Frage nach Literatur (auch für junge Leser) gestellt wurde, möchte ich auf dieses Buch aufmerksam machen.
LG
Elihu
:winken1:
 
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Für Denker, die auf der Suche sind, nach einer die Existenz begründenden Wahrheit bietet dieses Buch keine Antworten. Denn eine Wahrheit in diesem Sinne kennt Durwen nicht, für ihn ist alles irgendwie wahr und doch wieder nicht, Objektivität eine [subjektive] Idee und alles Sein einschließlich des göttlichen nur Pantharei, in der Metaphysik und Ethik herrscht die kreative Fantasie, ... mit einem Wort - wie schon der Titel verheißt -alles ist nur Spiegel der eigenen Möglichkeiten. Ich würde es keinem ernsthaft suchenden jungen Philosophen bzw. keiner ernsthaft suchenden jungen Philosophin empfehlen.

manni
 
Manni,

ich kenne dieses Buch nicht, würde aber die Tatsache,
dass es keine verbindlichen Antworten oder "letzten Wahrheiten" anbietet, nicht als einen Mangel bezeichnen,
soferne der Autor zumindest seine Fragen gründlich stellt oder zum Stellen solcher Fragen anregt.

Mir sind Autoren, die vorgeben im Besitz der Wahrheit zu sein, eher suspekt.
Da hebt sofort in meinem Hinterkopf jemand eine Warntafel mit der Aufschrift: Achtung, Manipulationsversuch !

lg nase
 
Vor allem an Mwirthgen

Hallo,
ich bin mir nicht bewusst, in obiger Rezension angeführt zu haben, dass der Autor des Buches irgenwo behauptete, die "Wahrheit" zu kennen.
Insoweit gehen die Stellungnahmen am Text vorbei.
Trotzdem liebe Grüße
Elihu
:autsch:
 
eine (denke ich) durchaus berechtigte Frage

sry, aber wieviel kostet dieses Buch???

könnte sogar interesse haben :)
 
mwirthgen schrieb:
Für Denker, die auf der Suche sind, nach einer die Existenz begründenden Wahrheit bietet dieses Buch keine Antworten.

Das will ich doch stark hoffen. Eine "die Existenz begründende Wahrheit" anzunehmen, ist mehr als problematisch. Ich empfehle Karl Popper oder prinzipiell einen Blick auf den Kritischen Rationalismus und auf (s)einen dt. Vertreter Hans Albert, etwa seinen Aufsatz "Dogmatismus der Erkentnisbegründung?".

Wer auf der Suche nach einer "Existenz begründenden Wahrheit" ist, sollte sich vielleicht lieber den Religionen zuwenden.
 
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Du empfiehlst Popper, dyonysos? Das ist schon mal nicht schlecht!
Ich empfehle als Parallellektüre die "Negative Dialektik" Th. W. Adornos - und mit diesem Doppelpack dürfte den Sinnsuchern der Wahrheit von Existenzbegründung einigermaßen auf die Sprünge geholfen sein.

Ansonsten unterhält Walter auch noch ein Unternehmerforum ;)
 
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