AW: Ich glaube
zu 8. Doch! Das vermag die Theologie!
Wenn uns Evolutionsbiologen darüber aufklären, dass alles aus Zufall geschieht und dass der Zufall (Zufall heißt immer der liebe Gott fällt aus dem Ganzen raus, weil der Zufall ersetzt quasi den lieben Gott), eine objektive wissenschaftliche Erkenntnis ist, dann muss man aus einer theologischen Perspektive aber auch sagen, mit Mitteln der Wissenschaft hier lieber "Empirieler" gehst Du aber über Deine Kompetenzen hinaus, denn der Zufall ist kein empirisches Ergebnis, sondern es ist immer schon eine Deutung von empirischen Ergebnissen und auf der Ebene dieser Deutung hast Du den Boden des wirklich Beweisbaren auch schon verlassen. Das heißt, Du kannst damit aber auch eine gläubige Perspektive gar nicht widerlegen.
Wir haben eine Reihe der Evolution und da sagen uns die Evolutionsbiologen, dass es den Menschen tatsächlich gibt, ist eine extrem unwahrscheinliche Geschichte, da müssen soviele Faktoren zusammenkommen... irgendwie scheint es auf den Menschen hingeordnet zu sein. Dann ist es durchaus legitm zu sagen, ja, es kommt mir entgegen, denn tatsächlich glaub ich ja dass diese ganze Welt einen Sinn hat, dass da durchaus eine lenkende Kraft dahintersteckt, die sogenannte creatio continua: Gott schafft beständig. Das gibt dieser Evolutionsthese eine zusätzliche Bedeutungsebene. Ich darf nur bloß nicht glauben, dass dies ein naturwissenschaftliches Ergebnis wäre. Dann wären wir nämlich bei den Creationisten, die uns tatsächlich sagen: die Evolutionsbiologie hat soviel Lücken, also wenn man richtig "gscheit" naturwissenschaftlich arbeitet, dann kommt man sowieso beim Schöpfungsglauben raus. Das wird nicht funktionieren.
lg