So sehe ich das auch: Das, was wir "normalerweise" als rollenkonformes Verhalt an uns und an anderen feststellen, sagt uns " die eigene" Vernunft.
Es ist eben vernünftig, sich im Straßenverkehr an die Regeln zu halten - andernfalls ...
Es ist vernünftig ( Binchenbeispiel) sich als Mann oder Frau in mittleren oder älteren Jahren nicht mehr wie Miss oder Mister Junki ( alle anderen Jungendnormalitäten eingeschlossen) zu kleiden usw, andernfalls setzt man sich - es ist hier schon angesprochen worden, vor allem in kleinen Orten - der Lächerlichkeit aus.
Nur: es gibt eben viele, die sich nicht an die Verkehrsregeln halten und viele Oldies, die ganz stolz ihr Anderssein betonen.
Das zeigt, dass normierende Regeln gebrochen werden -.
Und das - jetzt ohne Spaß, Robin, - zeigt, dass dieses empirisch beobachtete Verhalten durchaus als interpersonelles soziales Phänomen gesehen werden muss.
Was intrapersonell als subjektiv empfundenes Paradox kaum je stimmig gemacht werden kann, kann als soziales Phänomen durchaus im Luhmannsinne erklärbar gemacht werden. Ich versuchs mal - hilf mir aus, wenn ich zu sehr vereinfache.
Die meisten Regeln sind dadurch bestimmt, dass man sie einhalten oder brechen kann. Beides geschieht. Und in der Mitte - gleichsam als sich selbst erhaltendes System entstehen dann die Abwandlungen oder Variationen, die, ausgeübt, immer noch die Regel nicht brechen, aber auf Dauer neue Umgangsregeln entstehen lassen.( Beispiel: Knigge HIHI, haben wir noch in der Tanzschule gelernt - heute würden sich die jungen Leute zu Recht über die meisten dieser Benimmregeln totlachen - obwohl: HÖFLICHKEIT als inhaltlicher Kern als Richtwert geblieben ist.
Und immer hat der Regeleinhalter und der Regelbrecher für sich vernünftige Gründe, so zu handeln, wie er tut.
Marianne
Marianne
Das spricht eben doch da