Depressive oder nicht depressive **Menschen** sind ebenso achtenswert wie
ein Autor, der seine depressive Grundstimmung schöpferisch verewigen muss:
Und auch diese Einsicht unter uns *Menschen* bedeutet *Gewinn*
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Wichtig ist dabei immer nur, dass man zwischen einer melancholischen Stimmung, die durchaus eine schöpferische Komponente haben kann, und einer tatsächlichen depressiven Phase unterscheiden muss, welche ein pathologischer Zustand, also eine Krankheit ist. In dem sehr empfehlenswerten Film "Helen", der die Geschichte einer an Depressionen leidenden Frau erzählt, kommt folgender Dialog vor (aus der Erinnerung zitiert) :
Helens Ehemann sagt zu einem Arzt: "Ich verstehe das nicht. Sie ist eine intelligente, erfolgreiche Frau. Sie hat keinen Grund, unglücklich zu sein".
Der Arzt: "Ihre Frau ist nicht unglücklich. Sie ist krank".
Ein Grundfehler, der sehr verlockend ist, wenn man depressiv ist, ist das man sich fragt: Wieso bin ich so unglücklich, ich habe doch alles etc.
Wenn im Gehirn ein Mangel an Botenstoffen wie Serotonin und Dopamin besteht, dann spielt es keine Rolle, ob ich unter einer Brücke lebe oder auf einer Bühne stehe, wo mir zehntausende Fans huldigen. Man fühlt sich dennoch furchtbar. Ein Melancholiker kann sich immer sagen: Das geht vorbei. Ein chronisch Depressiver hat diese Aussicht nicht. Egal wie gut es ihm im äußeren Leben geht. So hat sich zum Beispiel der Linkin Park Sänger Chester Bennington das Leben genommen, weil er keinen Ausweg mehr aus der Depression sah. Und auch seine Songs konnten die Depression nicht vertreiben, denn gegen die Gehirnchemie kann man nicht ansingen. In diesem Interview spricht er darüber:
"I dont like doing anything anymore, nothing makes me happy".