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Herbstliches zum Herbstanfang

wort-schatz

Well-Known Member
Registriert
19. Mai 2005
Beiträge
10.053
Weg in die Dämmerung

Ein jeder Tag, bevor er in der Nacht zerfließt,
färbt sich mit blauem Grau das ehemals so sonnige Gefieder,
bevor er seine Ruhe von der eignen Hast genießt,
und kniet zum stummen Abschied von sich selbst hernieder.

Und überdenkt die letzten langen Stunden,
vom Morgengraun bis zu der Dämmerung Beginn.
Wenn froh die Vogellieder schon den Morgengruß bekunden,
des Tages Werk zeigt sich dem Schöpfer hin.

Und ist’s vollbracht, dann darf der Blumenkelch die Blätter falten,
dann darf das Reh zurück ins Dickicht gehn,
dann dreht der Abendnebel sich in Spukgestalten
und schwarze Nacht beginnt die Dämm’rung zu verweh’n.

Und wie der Kreislauf eines Tages prägt das Leben,
so bilden auch die Jahreszeiten ihren Kreis.
Und nach des Frühlings und des Sommers neugebärend Streben,
gibt auch der Herbst mit seiner Ruhe in der Dämmerung sich preis.

Noch einmal gießt er alle bunten Farbenarten
Mensch über dich, die Parks, die Wälder aus.
Spürst du den Stillstand, der Naturgewalten Warten,
still zieht’s dich hin, als zög’ es dich nach Haus.

Genieß des Lebens Herbst, wie auch der Frühling dich geleitet.
Genieße ihn noch mehr, da nun Verstand auch die Gefühle führt.
Der Himmel hat sein Sternenzelt weit ausgebreitet,
er dich zu neuen Horizonten weiter führt.

Doch diesem Herbst folgt nur des Winters Todeswalten
und dies sei dir aus vollem Herzen steht’s bewusst.
In Ehrfurcht vor dem Sein musst du fürs Nichtsein dich entfalten.
Drum biet auch ihm im letzten Kampf die mut’ge Brust.
 
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Wort-Schatz,

du bist ein ganz toller Wortmaler. Und du bringst es fertig, mit Farben, philosophischen Gedanken zu folgen.

Für mich persönlich fasst du in Worte, Stimmungen die ich kenne, aber die ich so schön und prägnant nicht ausdrücken kann.

Einen herzlichen Dank von

Miriam
 
Herbst

Kaum zeigt sich bei uns erster Herbst,
und erste Bäume wanken,
entschinde ich geschwind nach Zerbst,
wo Wortschatz man das Fell wohl gerbst
dem Kranken unter Kranken.

:doof:
 
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meinem Freund dem Plattbauern ...

plattbauer schrieb:
Kaum zeigt sich bei uns erster Herbst,
und erste Bäume wanken,
entschinde ich geschwind nach Zerbst,
wo Wortschatz man das Fell wohl gerbst
dem Kranken unter Kranken. :doof:

Nomen ist doch auch schon omen,
schrieb Frau Sibel neulich schon.
Und ich merk an deinem Namen,
bist vom platten Land ein Sohn.

Platt bist du und deine Verse.
Platt ist sicher nicht dein Bauch.
Platt ist deine Heimatsprache.
Platt bin ich, denn ich hör auch

die Verehrung aus dir sprechen,
die du heimlich für mich hast.
Lanzen würd´st du für mich brechen,
trügst als Knecht gern meine Last.

Herbst hat für dich schöne Tage,
wo du dich noch amüsierst.
Ach ich freu mich auf den Winter,
wenn du lächelnd leis´ erfrierst.​

:jump2: :jump2: :banane: :jump2: :jump2:
 
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