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AW: Heideggers "Wesen"




Hallo Philipp,


mein Schmunzeln rührte aus dem Umstand, daß du auf der einen Seite folgendes schreibst:


"Im Übrigen: es ist mitnichten so, dass ich Heideggers Denken bereits übers Knie gelegt und abgeurteilt habe, vielmehr arbeite ich mich seit nunmehr über acht Monaten tagtäglich daran ab und nichts wäre mir lieber, als dass mir das ganze Gedöns dadurch leichter wäre, indem ich dem endlich etwas an Gehalt abgewinnen könnte."


und konträr dazu folgende Aussage in deiner Signatur stehen hast:


"Ich liebe den Gedankenschweif; das Öffnen hin zur Vielfalt, von Krampfstrukturen abgewandt"


Zudem spielst du eine gewissen Ironie hier mit ein, wenn du auf der einen Seite über Heidegger folgendes schreibst:


"... alles, was man reinwirft, verliert sich als zu Waschendes alsbald im Gewäsch der verwaschenden Beliebigkeit..."


und sich wieder konträr dazu folgende Aussage in deiner Signatur befindet:


"Ich liebe den Gedankenschweif; das Öffnen hin zur Vielfalt, von Krampfstrukturen abgewandt"


Ja was denn nun? Beliebigkeit öffnet hin zur Vielfalt. Und du machst daraus Einfalt?


Meine Empfehlung an dich lautete daher:


"... besuch mal dein Inneres und versuch das mal interpretatorisch zu erfassen und ins Seiende zu integrieren"


Mir scheint, du weiß nicht was du (von Heidegger) willst. Ich lese und interpretiere dich mit einer dir innewohnenden Selbstironie, einer unfreiwilligen Ernsthaftigkeit über die du gedanklich stolperst. Ich brauche einen Kontext wenn ich einen Philosophen verstehen will... und dieser Kontext ist mein Leben, mein Selbstverständnis von mir und meiner mich umgebenden Welt. Erst in diesen ganz persönlichen Kontext eingebettet, ergeben für mich die Gedanken der Philosophen einen Sinngehalt und darüber einen Nutzen. Will ich einen Philosophen völlig losgelöst von der persönlichen Wahrnehmung meiner Wirklichkeit begreifen, greife ich ins Leere und die Worte und Gedankengänge sind vielleicht schön zum Zitieren in erlauchtem Kreise, doch für mehr taugen sie dann nicht. Und wenn sie dann aus einer solchen Didaktik entstanden in einer Form wie du sie präsentierst, also ohne die Rückkopplung zum eigenen Selbst, geäußert werden, wird es Selbstironisch. Darüber mußte ich schmunzeln.


Gruß Windreiter


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