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Eichmann


Eichmann hatte keine sehr herausragende Position, aber ihn als ein "kleines Rädchen" zu bezeichnen, entspräche nicht der historischen Faktenlage. Hier einige Auszüge von einer Webseite, die ausführliches Material zu Eichmann anbietet.


1.2.2. Leiter des Amtes IV B 4 "Juden und Räumungsangelegenheiten"

Im neu errichteten Reichssicherheitshauptamt (RSHA) wurde Eichmann die Leitung des Amtes IV B 4 "Juden- und Räumungsangelegenheiten" übertragen. (Das RSHA wurde nach dem Attentat auf Reinhard Heydrich 1942 von Eichmanns altem Bekannten seiner "Linzer Zeit" Dr. Ernst Kaltenbrunner geleitet.) ...

Die Befehle wurden von Heinrich Himmler (Reichsführer SS und Chef der deutschen Polizei) an Ernst Kaltenbrunner (Chef der Sicherheitspolizei und des SD) über Adam Müller (Leiter des GESTAPO-Amtes IV) zu Adolf Eichmann (Leiter des Amtes IV B 4 ) weitergeleitet. Den Rang eines Obersturmführers teilte Eichmann mit 1146 SS-Offizieren. ... Seine Stellung innerhalb der Nazihierarchie war demnach keine sehr hohe: "(...) sein Posten erwies sich nur deswegen als so entscheidend wichtig, weil die letztlich rein ideologisch bestimmte Kriegsführung des Dritten Reiches der >Judenfrage< eine immer größere Bedeutung zumaß, bis sie schließlich in den Jahren der Niederlage, von 1943 an, wirklich phantastische Proportionen annahm." 

Eichmanns Einflußbereich war bis zu Kriegsende 1946 enorm angewachsen.


1.2.3. Eichmann und die "Wannsee-Konferenz"

Am 20. Jänner 1942 kamen am Stadtrand von Berlin 15 der hohen und höchsten Beamten des "Dritten Reiches" zusammen. Sie vertraten die Reichsministerien, die Justiz für die besetzten Ostgebiete, die Reichskanzlei und die Parteikanzlei der NSDAP und das Auswärtige Amt. Bei dieser sogenannten "Wannsee-Konferenz" wurde die bereits beschlossene "physische Vernichtung" der Juden im nachhinein besprochen, und die damit verbundenen "organisatorischen Probleme" erörtert. Adolf Eichmann, keineswegs der kleine Befehlsempfänger für den er sich in Israel so gerne ausgab, war einer dieser 15 hohen Beamten. Er nahm als Judenreferent und Mitarbeiter von Reinhard Heydrich in der etwa zweistündigen Konferenz eine Schlüsselposition ein. Heydrich verwies im Übersendungsschreiben (mit dem er die Ausfertigung des Protokolls an die Teilnehmer der Konferenz übersandte) alle weiteren Fragen und Detailbesprechungen an seinen zuständigen Judenreferenten Adolf Eichmann.


1.2.4. Ein dringlicher Einsatz - Ungarn 1944

Der "Höhepunkt" in Eichmanns Karriere war seine Abkommandierung nach Ungarn im Frühjahr 1944. Es war sein erster persönlicher Einsatz außerhalb des "Großdeutschen Reiches" um den "vernichtenden Schlag" gegen die letzte noch existierende größere jüdische Gemeinde Zentraleuropas zu führen. In Ungarn lebten 1941 noch 700 000 Menschen jüdischer Glaubensgemeinschaft und etwa 100 000 Personen christlichen Glaubens, die nach Definition der ungarischen Gesetze von 1938, 1939 und 1941 als Juden galten. ... Die jüdische Gemeinde in Ungarn führte einen verzweifelten und sinnlosen "Kampf" ums Überleben. ...

Kurz vor Beginn der Deportationen einigten sich Eichmann (der dieses mal nur widerwillig auf Befehl Himmlers handelte) und das zionistisch orientierte jüdische Rettungskomitee auf einen Tausch eine Million Juden gegen Lieferung von 10.000 LKW's. ( Himmler benötigte diese dringend an der Ostfront). Dieser Handel "Leben gegen Ware" schlug fehl. 

...Die Deportation der Juden wurde in den Monaten März bis Juli 1944 "forciert" vorangetrieben. Die Eisenbahnlinie endete direkt vor den Gaskammern von Ausschwitz, wo Eichmann darauf achtete, daß genügend "Aufnahmekapazität" vorhanden war. Hinter diesem Wort verbirgt sich die schreckliche Tatsache, daß täglich zwischen 6.000 und 12.000 Menschen ermordet wurden.

... Eichmann organisierte [während mit den Alliierten verhandelt wurde] Todesmärsche, bei welchen zwischen 250.000 bis 350.000 Menschen (etwa 30-50%) durch Erschöpfung, Hunger, Erfrierungen und Erschießung ums Leben kamen. Dies geschah zu einer Zeit, als Himmler die "Vernichtungsmaschinerie" zu stoppen versuchte. Eichmann verschanzte sich in der Berliner Wilhelminenstraße, wo sich sein Amt befand, und traf Vorkehrungen. Er wollte es den Alliierten so schwer wie möglich machen, ihn zu fassen."


manni :)


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