hallo miriam und bernd
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schönes thema, finde ich!
dazu noch einige erfahrungen von mir:
wunden, die noch nicht geheilt sind, reissen manchmal dann auf, wenn wir glauben, sie seien schon verheilt, es aber nicht sind (=verdrängung wird aufgedeckt).
nicht zu verwechseln mit: narben selbst nicht heilen lassen. dann reisse ich die ewig gleichen wunden selber auf, indem ich in den immer gleichen gleisen fahre. ein möglicher ausstieg daraus ist - wie miriam schon sagte - sich mit leuten zu umgeben, die die alten wunden nicht immer frisch aufrühren.
solange man/frau sich in diesem "wundenheilungsprozessen" befindet, ist die grenze zwischen "verdrängung" und "selbstverstümmelung" fließend, weil man/frau eben mit diesem thema noch nicht gut umgehen kann.
dies bedeutet jedoch NICHT, dass es dafür nie eine "erlösung" gibt.
ich habe mehrmals erlebt, dass sich ein thema von mir "erlöst"/neutralisiert hat. wie ich es jetzt auch drehe und wende, es ist als "problem" nicht mehr da!
also: hoffnung ist kein leeres wort!
...und: spiritualität ist mEn der schlüssel!
so wie ich es erlebte, ist es sehr schwer, die phasen des "freien falls" (die miriam beschrieb) auszuhalten.
ich habe mir dann immer wieder klar gemacht, dass alles jetzt so sein darf, wie es eben ist.
...und auch ich darf so damit umgehen, wie ich es eben tue (mieselsüchtig, kindisch verletzt, kratzhaft, aggressiv, verbissen...)
mir hat dabei die vorstellung geholfen "wie würde ich dabei mit meinem sohn umgehen?" - und immer stellte sich heraus, dass ich wesentlich mehr verständnis für ihn hätte, als für mich.
dann habe ich dieses verständnis auch mir angedeihen lassen; das war gar nicht leicht! - mit sich selbst, geht manche/r nämlich am härtesten ins gericht, glaube ich.
auch, dass sich für mich das gefühl des "freien falls" nicht gut anspürt, habe ich zugelassen und mir zu fühlen erlaubt.
--> insgesamt bin ich mir gegenüber (und als folge daraus auch meinen mitmenschen) jetzt viel nachsichtiger, nachgiebiger und toleranter.
dennoch hat sich aus diesem prozeß eine wundersame "klarheit" ergeben. ich erkenne die situationen einfach besser; kann sehen, was da gerade läuft, und traue mich auch so damit umzugehen, wie es mit "in den sinn" kommt. daraus ist ein große "selbstsicherheit" entstanden. diese gibt mir nun den nötigen HALT und das VERTRAUEN (in mich und in "es").
sehr geholfen hat mir bei diesem prozeß, dass ich - wie schon gesagt - von menschen umgeben war, die ebefalls verständnisvoll mit mir umgingen. mit denen ich alles vorbehaltlos besprechen konnte und noch immer kann.
ich finde, es ist ein 1. schritt, sich von "negativlern" zu trennen und kontakt zu menschen zu suchen, die einem guttun.
dort, wo man/frau sich wohlfühlt, kann HEILUNG geschehen. dort kann man/frau heil - ganz werden .
ja bernd, du hast das sehr richtig erkannt und auch ausgedrückt: in letzter konsequenz muss man/frau erkennen, dass er/sie ALLEIN ist.
--> daher geht´s in die richtung, dass das "innere kind" von mir selbst geheilt werden möge. dann brauche ich diese heilung auch nicht aus dem aussen. doch das aussen kann ich auch selbst beeinflussen, indem ich es aktiv mitgestalte und mir die leute selber aussuche.
alles ist erlaubt!
vergiß das nie! .... und erlaube dir es!