mwirthgen schrieb:
Liebe Marianne,
danke für deine Antwort. Bevor ich darauf eingehen kann, bitte ich dich, mir bei einigen deiner Äußerungen auf die Sprünge zu helfen, damit ich dich nicht missverstehe.
1
Meinst du hier mit „intersubjektiv“ zwischenmenschlich?
2
Meint „rein menschlichen Verhaltenseigenschaft“ einfach nur ohne eine dem Menschen überlegene Transzendenz? Wie und wodurch entwickelt sie ein Mensch?
3
Was ist das Allgemeine, das eine „rein menschliche Verhaltenseigenschaft“ bewirkt und wie geschieht dieser Vorgang?
Herzlichst
manni
Na, Liebe Manni,Mann o Mann - Du wirst ja direkt sophistisch *ggrr*
ad1)
Ja das ist das Soziologen/Psychologengewäsch, dessen ich mich geradezu automatisch bediene. intrapersonell oder intersubjektiv im Gegensatz zu interpersonal oder intersubjektiv. Eigentlich auch ein Begriff der Kommunikationswissenschaften.
ad2)
Nie kann ich für mich - außer als rein spekulative aber sicher nicht unmögliche Utopie, dass es außergalaktische Intelligenzen gibt, die uns dann selbstverständlich auch überlegen sein könnten - also: nie kann ich annehmen, dass der Mensch an sich transzendent gerichtet ist. - Du sprichst doch nicht von den Kategorien des Kantschen transzendentalen Ichs ?
Du weißt, dass ich Empirikerin, Positivistin, Materialistin bin und wie sonst noch so die gängigen Etiketten für Nachdenkerinnen wie mich lauten.
Woher soll ich genau wissen, wie und woher sich der Mensch entwickelte? Die einen - Du - glauben an des göttliche Verursacherprinzip, die anderen das, was wissenschaftlich im Augenblick noch verifizierbar ist.
Wissen- das heißt Erscheinungen bis zum infiniten Regress beweisbar zurückführen - können das weder Gläubige noch im Alltagssinne Ungläubige. Wir haben alle nur eine mehr oder gut abgesicherte Meinung zu allem ( doxa).
Nebenbemerkung: das ist im Alltag auch relativ schnuppe: leben und überleben müssen wir alle.
ad 3)
Getreu meine Weltanschauung ist das " Allgemeine", auf das alles zurückgeführt werden kann, was auf unserer Erde geschieht, die Evolution.
Die Frage nach dem Warum der Evolution klammere ich aus. Das ist gutes Recht eines Philosophen, denn es ist, wie es ist. Die Welt der Fakten besteht, sie gilt es zu erforschen. - Und wie wenig wissen wir. -
Ansonsten habe ich sicher oben ausgeführt, dass Fromm - mein Haupt - und Magenphilosoph, der Meinung ist, dass durch die Evolution angelegte Triebe, die auch schon die Primaten haben, vom Menschen mit Leidenschaften gefüllt werden.
So mag - reine Spekulation - der Wille zum Gutsein, den ich genau so sehe wie Du - durchaus in unserem Instinktverhalten angelegt worden sein: als Möglichkeit, in einer Gruppe aggressionsfreier zu leben. Das ist aber jetzt mal so eine Idee, ich kann sie nicht als These eines bestimmten Autors orten.
Mit der Frage nach dem Wie überforderst Du mich. Ich will nicht annehmen, absichtlich, denn dazu kenne ich Dich zu gut.
Aber wie kann ich denn etwas beantworten, was ich expressis verbis nicht weiß. Wissen es doch noch nicht einmal die Neurobiologen genau.
Liebe Grüße
Marianne