AW: Grundsicherung - Debatte
Kleine persönliche Vorbemerkung: Die Tatsache, daß Du Soldat warst, war ein kleiner Motivationsschub für eine Antwort.
Man müßte Deinen Beitrag ausführlicher diskutieren, das kann ich z.Zt. nicht; gestatte bitte ein paar kleine fragende Anmerkungen.
Nein, aber die bisherigen Antworten auch nicht.
Das würde mich interessieren: Welche Vorstellungen sind drastischer?
Völlige Zustimmung. - Alle "reichen" Länder werden verlieren und viele ärmere werden gewinnen. Der Daimler-Arbeiter in Stuttgart konkurriert gegen den chinesischen Arbeiter in Peking.
Nicht ganz so, bitte bedenke, daß Menschen Güter - zu denen auch Dienstleistungen i.w.S. gehören - nicht nur konsumieren sondern auch produzieren.
Als Exportweltmeister machen wir es aber auch anderen vor Ort sehr schwer!
Woher hast Du denn diese Zahl??? - Meinst Du die Menschen in Deutschland?
In Ostdeutschland hat sich der Lebensstandard seit 1990 rd. verdreifacht. Die Westdeutschen haben eine leichte Einbuße von ca. 5-7% hinnehmen müssen. In der Wolhstands-Rangliste der 15 EU-Staaten ist die BRD seit 1990 vom 2. auf den 5. Platz gefallen. Immer noch ganz passabel, nicht wahr?
Wie willst Du abfedern? Durch mehr Transferleistungen? Dann mußt Du zu diesem Behufe die Steuern erhöhen, wodurch sich das Realeinkommen der Erwerbstätigen abermals mindert.
Aber gerade die skandinavischen Länder, insbes. Schweden, haben den Wohlfahrtsstaat drastisch zurückgefahren. Willst Du dem nacheifern? Das verträgt sich aber nicht mit der famosen Grundsicherung!
Da wäre ich nun strikt gegen die hohe MWSt - und zwar aus sozialen Gründen. Denn idirekte Steuern treffen den Bezieher kleiner Einkommen genauso wie den Großverdiener. Solche Steuern berücksichtigen eben nicht die unterschiedliche Leistungsfähigkeit! Bedenke nur mal: Eine alleinerziehende Mutter mit drei Kindern zahlt pro Kilo Zucker genauso viel Zuckersteuer wie der kinderlose Single als Börsenmakler. Und wer verbraucht wohl mehr? Solche Steuern sind das Gegenteil der Progessionssteuern wie die Einkommensteuer. Wer mehr verdienst soll auch prozentual mehr zahlen.
Das "One-Tax-System", das Du zu bevorzugen scheinst, ist in der Wissenschaft eingehend diskutiert worden und als ungerecht und unpraktikabel verworfen worden.
Schönen Gruß zurück - Ziesemann