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AW: Grundsätzliche politische Fragen


Lieber Muzmuz,  muss ich dich tatsächlich daran erinnern, dass das uns aufgedrängte Staatswesen ein Schneeballsystem ist, das nur funktionieren kann bei ständigem Wachstum? Und dass es inzwischen nur noch existiert, weil es den Machern gelingt, die Leute durch Anwendung psychologisch-wissenschaftlicher Tricks zu beschäftigen und zu beschwichtigen?


Meinst du nicht auch, dass es etwas zuviel verlangt wäre, dass eine relevante Teilmenge dies alles erkennt und bereit wäre, freiwillig Verzicht zu leisten, auch an der ganz normalen, üblichen Teilhabe am Standard? Und das, während sie sich abstrampeln?


Meinst du nicht auch, dass diese, deine  Idee utopisch ist, bzw. praktisch unmöglich, einfach deshalb, weil dann das krasse Missverhältnis zwischen der unteren Hälfte und den Fettaugen noch viel größer wäre und die Unruhen längst eskaliert?  Was du verlangst, ist Verzicht für die Schuftenden, was zu noch mehr Reichtum/Einfluss der Schufte führen würde und eben nicht zu irgend einer Veränderung, jedenfalls nicht ohne Revolution, Krieg oder anderer Katastrophen.


Dann: die Leute klettern nicht freiwillig ins Hamsterrad, sie haben in der Regel keine Alternative. Die Möglichkeit, sich anders zu entscheiden, haben nur wenige, die entweder mit ganz besonderen Fähigkeiten ausgestattet sind, oder einfach nur Glück hatten. Dann muss ich daran erinnern, dass die staatlichen Hilfen inzwischen sehr niedrig sind (jedenfalls in Deutschland), und von immer mehr Bedingungen abhängig gemacht werden, dass der Bezug ein Nervenkrieg ist, dem viele nicht gewachsen sind. Ich habe mich bei der Arbeit aufgerieben, völlig verbraucht. Zum Zusammenbruch kam es aber erst, als ich in den Fängen des Arbeitsamts angekommen war. Und so ergeht es heute fast allen, der Übergang in den Ruhestand gerät zum Spießrutenlauf, der für unsere Kinder und Enkelgenerationen bereits mit 40 beginnen, und nicht mehr enden wird, weil sie schon dann ins soziale Abseits gedrängt werden, das auch mit dem Renteneintritt nicht enden wird. Auch, wenn sie dann dort zur Mehrheit gehören werden, wird es ihre Befindlichkeit garantiert nicht verbessern, denn sie leben ja nicht in einem armen Land, sondern in einem der reichsten und werden mit unerreichbaren Angeboten bombadiert und sind scheinbar von Leuten umzingelt, die sich das alles leisten können. Dass die Cabriofahrer dies meist auch nur per Anleihe auf die eigene Zukunft tun, ist ihnen ja nicht bewusst. Ebensowenig der Umstand, das sie zur Mehrheit gehören.


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